Ordnungsamt gegen Hundehaufen

In New York zahlen Hundebesitzer, deren Tiere auf den Gehweg kacken, 1000 Dollar Strafe. In Berlin bekommen sie eine Verwarnung, liebe Worte, „bitte, bitte, bitte“. Dass diese nichts nützen sieht man tagtäglich auf den Bürgersteigen unserer Stadt: Der Blick muss beim Laufen mit einem Auge immer auf dem Gehweg ruhen, um etwaige Scheißhaufen rechtzeitig zu bemerken. Wehe dem, der einen übersieht oder beim quer laufen am Gehwegrand hineintritt.

Dann fängt das stinkende Rauspuhlen an. Der Karikaturenzeichner Tom, dessen Comicstrips seit über zehn Jahren täglich in der Taz erscheinen, hat sich diesem Thema schon öfter gewidmet. In einer Serie zwingt sein Held den Hundehalter die Haufen aufzuessen, die sein Köter auf dem Gehweg hinterlässt. Sicher ist das eine sehr radikale Methode, aber es ist anzunehmen, dass sie wirksam wäre.

Ich habe nichts gegen Hunde, auch nicht in der Stadt, aber sehr wohl etwas dagegen, dass die Hundehalter sich zu fein dafür sind, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere zu entfernen und stattdessen Passanten dazu zwingen, Slalom zu laufen. Und diese Haufen machen allein in Berlin täglich 50 Tonnen aus!
Dass die Berliner Ordnungsämter nun eine Charme-Offensive gegen den Hundekot starten, ist vergebliche Mühe. 250.000 Plakate und Flugblätter werden veröffentlicht, genau eines für jeden Hundebesitzer in Berlin. Doch was nützt die freundliche Aufforderung, wenn nicht mal die bereits bestehenden Gesetze beachtet werden? In der Zeit, in der die Ämter nun die Zettel verteilen, sollen Kacksünder nicht mal mehr belangt werden, wenn sie inflagranti erwischt werden. Auch danach kostet es wieder nur 35 EUR, die allerdings selten kassiert werden, wie die Ordnungsämter selber zugeben.

Anstatt für viel Geld Werbematerial zu drucken, sollten die Ämter lieber diejenigen bestrafen, die ihren Mitbürgern die stinkenden Hinterlassenschaften aufzwingen. Freundliche Appelle an rücksichtslose Hundehalter haben auch in der Vergangenheit nichts genutzt, das Beispiel New York zeigt, dass in diesem Fall empfindliche Strafen der bessere Weg sind. Bevor genervte Berliner sich doch an den Vorschlag des Zeichners Tom erinnern…

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