Endlich vorbei

Weihnachten und Silvester sind vorbei und damit auch die journalistischen Tiefpunkte, mit denen die Zeitungleser und Fernsehzuschauer jedes Jahr auf’s Neue mit immer und immer wieder den gleichen Themen gequält werden.

Es beginnt spätestens zu Nikolaus: „Wird es eine weiße Weihnacht geben? Wann gab es sie zum letzten Mal? Wie stehen die Chancen diesmal, befragen wir dazu gleich mal ein paar Meteorologen.“
In der Woche vor Weihnachten folgen die Spezialbeiträge: 1. Wie die richtigen Geschenke kaufen, 2. Einkaufen in letzter Minute, 3. sind Gutscheingeschenke zu unpersönlich? Vermutlich werden auch dort einfach die gleiche Texte genommen wie im Vorjahr. Dazu natürlich die immer gleichen Fotos von eingepackten Geschenken, Christbaumkugeln und geschmückten Tannenbäumen oder Zweigen.

Vor Silvester Fotos von einem Feuerwerk. Dazu selbstverständlich: Die guten Vorsätze! Das Bla bla aus den Redaktionen steigert sich. „Wir haben mal auf der Straße nachgefragt…“ Die (angeblich) Befragten wollen im nächsten Jahr gesünder leben. Mehr auf die Umwelt und die Mitmenschen achten. Sich selber auch mal was Gutes tun. Was für eine Überraschung.

Am Tag vor Silvester folgen die Warnungen, bloß keine Böller in der Hand zu zünden. VERLETZUNGSGEFAHR!!! Gut, dass wir die deutschen Medien haben, die uns davor warnen, sonst gäbe es zu Silvester in Berlin jedes Jahr zehntausende Handamputierte mehr. Dazu das Foto eines besorgten Feuerwehrmanns.

Den Abschluss liefern dann im neuen Jahr die Schreckensberichte aus der Hauptstadt. Wieviele Verletzte, Feuer, Festnahmen. Auch hier werden vermutlich nur die Zahlen jedes Jahr ausgetauscht. Foto eines Krankenwagens mit Blaulicht. Das Highlight journalistischer Glanzleistung liefern dann meist Bild-Zeitung oder die Abendschau: Das erste Baby im neuen Jahr, das erste Neugeborene im Zoo.

Endlich vorbei. Und in einem Monat kommen die Beschwerden über den langen, eisigen Winter.

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