Vom NPD-Aufmarsch zum Ende der Infobox

1. Januar 2000
In der Neujahrsnacht bricht das Computersystem der Feuerwehr zusammen. Die Polizei muss mit Wasserwerfern Brände löschen, Verletzte werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Krankenhaus gebracht.

29. Januar 2000
Die rechtsextremistische Partei NPD marschiert mit 600 Anhängern durch das Brandenburger Tor. Die war das erste Mal nach dem legendären Fackelzug der NSDAP am 30. Januar 1933, dass Nazis in dieser Weise das Tor für sich nutzten. Ein Gericht hatte die zuvor verbotene Demonstration doch noch genehmigt

15. Juni 2000
Das Sony-Center am Potsdamer Platz öffnet nach vierjähriger Bauzeit. Hier sind neben der Europa-Zentrale des Konzerns auch viele Restaurants und Kinos untergebracht, außerdem das Film-Museum Berlin, sowie die Konzern-Zentrale der Deutschen Bahn. Sony-Chef Ohga dirigiert zur Feier des Tages die Berliner Philharmoniker.

7. Juli 2000
In Neukölln wird ein 2.600 Meter langes Teilstück der Stadtautobahn eröffnet, davon verlaufen 1.700 Meter im längsten Berliner Tunnel. Die Strecke gilt als modernstes Autobahnstück Deutschlands.

31. Juli 2000
Der Bundesrat nimmt seine Arbeit im ehemaligen „Preußischen Herrenhaus“ in der Leipziger Straße auf. Damit ist der Regierungsumzug aus Bonn abgeschlossen.

6. September 2000
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen begnadigt die beiden ehemaligen Mitglieder des SED-Politbüros Günter Schabowski (71) und Günther Kleiber (69) sowie den früheren Kommandeur des DDR-Grenzkommandos Mitte, Bernhard Geier (73).

3. Oktober 2000
Auf dem sogenannten Einheizfest der PDS spricht der ehemalige Regierende Bürgermeister Walter Momper (SPD). Er ist damit der erste führender SPD-Politiker aus Berlin, der an einer solch großen Veranstaltung der PDS auftritt.

9. November 2000
Etwa 200.000 Menschen demonstrieren in Mitte für Toleranz und gegen Rassismus. Zu der Demo hatten zahlreiche Organisationen, Parteien und Prominente aufgerufen, die damit an den vom Bundeskanzler Schröder geforderten „Aufstand der Anständigen“ erinnern wollten.

11. November 2000
Nach zweijähriger Restaurierung wird das 13 Meter hohe Reiterstandbild von Friedrich dem Großen an seinem ursprünglichen Platz Unter den Linden errichtet. Das nach zwölf Jahren 1851 von Christian Daniel Rauch fertig gestellte Denkmal wurde schon einmal zu DDR-Zeiten aufgestellt, allerdings nicht um Friedrich II. zu ehren, sondern den Bildhauer.

17. November 2000
Eine Londonerin wird offiziell geehrt als Touristin mit der zehnmillionsten Übernachtung in Berlin innerhalb eines Jahres. Damit wurde bereits sechs Wochen vor Jahresende ein neuer Jahres-Höchststand erreicht.

1. Dezember 2000
Das Berliner Verwaltungsgericht hat zum ersten Mal in Deutschland die Prostitution als nicht grundsätzlich sittenwidrig bezeichnet und damit den weiteren Betrieb eines Bordells in Wilmersdorf genehmigt.

30. Dezember 2000
Nach über fünf Jahren schließt die rote Infobox auf dem Leipziger Platz. Mehr als neun Millionen Menschen hatten sich hier über die Baumaßnahmen rund um den Potsdamer Platz informiert.

31. Dezember 2000
Die „Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungs-Kriminalität“ stellt ihre Arbeit ein. Die ZERV war für Ermittlungen zuständig, die Straftaten der DDR-Regierung betreffen, sowie solche, die im Rahmen der Wiedervereinigung standen.

2001 >>