Vom Brandenburger Tor zur ersten Eisenbahn

1791
Das neue (heutige) Brandenburger Tor wird als westliches Zolltor in der Stadtmauer dem Verkehr übergeben (diese Mauer mit allen Toren außer dem Brandenburger Tor wurde um 1868 abgerissen).

1792
Die Chaussee von Berlin nach Potsdam ist die erste gepflasterte Landstraße in Preußen.

um 1800
Berlin ist auch führende Industriestadt Preußens, 172.000 Einwohner.

1802
Das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt wird eröffnet (1980/84 als Konzerthalle wiederhergestellt). Der Gendarmenmarkt als ehemaliger Hauptmarkt der Friedrichstadt erhält damit nach der Deutschen Kirche (1701/08) und der Französischen Kirche (1701/05, beide Kirchen werden auch „Dom“ genannt), den Abschluss zum geschlossenen Bau-Ensemble.

1805
Der Marktplatz vor dem östlichen Georgentor erhält zum Andenken an den Besuch Zar Alexanders I. den Namen „Alexanderplatz“.

27. Oktober 1806
Napoleon zieht durch das Brandenburger Tor in die preußische Hauptstadt ein. Berlin erlebt ein französisches Besatzungsregime (bis Dezember 1808).

1809
Wahl der Stadtverordneten nach der neuen preußischen Städte-Ordnung.

1810
Gründung der Friedrich-Wilhelm-Universität unter Mitwirkung Wilhelm von Humboldts (heute: Humboldt-Universität). Gründungsstandort war und heutiges Hauptgebäude ist das ehemalige Palais des Prinzen Heinrich von Preußen, erbaut 1748/66.

1811
Friedrich Ludwig („Turnvater“) Jahn richtet in der Hasenheide den ersten öffentlichen Turnplatz ein.

11. März 1812
Durch das „preußische Edikt über die bürgerlichen Verhältnisse der Juden“ erhalten etwa 30.000 Juden bürgerliche Gleichberechtigung.

17. März 1813
Friedrich Wilhelm III. ruft in seinem in Breslau erlassenen Dekret „An Mein Volk“ zum bewaffneten Widerstand gegen Napoleon auf. Der König spendet den Orden „Eisernes Kreuz“; Berlin ist das Zentrum der nationalen Erhebung („Befreiungskriege“ 1813/15).

16. oder 27. März 1813
Offizielle Kriegserklärung Preußens an Frankreich.

1815
Die höchste Erhebung der Tempelhofer Berge, auf der das Nationaldenkmal für die Befreiungskriege errichtet wird, erhält den Namen „Kreuzberg“ (nach der kreuztragenden Viktoria). Der Name wird bald darauf von dem nördlich und nordöstlich schnell wachsenden Stadtteil übernommen.

1816
Das erste deutsche Dampfschiff fährt auf Havel und Spree; ab 1864 gab es eine regelmäßig verkehrende Dampfbootlinie ab der Jannowitzbrücke die Oberspree hinauf.

1819
Die Einwohnerzahl übersteigt 200.000.

1825
Der Wiener Zuckerbäcker J.G. Kranzler eröffnet Unter den Linden eine Konditorei.

1829
Beginn der deutschen Bach-Renaissance nach Aufführung der Matthäus-Passion unter Felix Mendelssohn-Bartholdy.

1830
Eröffnung des Alten Museums; Beginn der Anlage der Nordspitze der Spreeinsel zur „Museumsinsel“, einer der weltweit bedeutendsten Konzentrationen von Museen.

11. Januar 1834
Der in Berlin gegründete Deutsche Zollverein tritt in Kraft. Dieser wirtschaftliche Zusammenschluss der deutschen Staaten bildete eine Vorstufe des Deutschen Reichs von 1871.

1838
Erste Eisenbahnstrecke von Potsdam über Zehlendorf zum Bahnhof Potsdamer Platz (die drittälteste Strecke Deutschlands).

1840
Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. (regierte bis 1861).

1844 bis 1877 >>