Bereits seit 1979 gibt es diese Buchhandlung in der Turmstraße, direkt gegenüber des Kriminalgerichts. Und natürlich kommen auch immer wieder Juristen von gegenüber in den Laden. Sie kaufen Fachliteratur, sicher aber auch den einen oder anderen Kriminalroman.
Dabei ist die Dorotheenstädtische eigentlich ein Kiezbuchladen, vor allem für die BewohnerInnen Moabits. Sie sind es auch, die die zahlreichen Veranstaltungen besuchen. Das sind natürlich Lesungen, oft von weniger bekannten AutorInnen, die der Inhaber Klaus-Peter Rimpel jedoch für eine Bereicherung des Moabiter Kulturbewusstseins für geeignet hält. Normalerweise liegt er damit genau richtig.
In der zur Buchhandlung gehörenden “Kunststätte Dorothea” finden aber auch Ausstellungen und manchmal kleine Konzerte statt. Manche Veranstaltungen, z.B. im Rahmen der “Moabiter Kriminale”, werden auch an anderen Orten bespielt. Das kann der Gerichtssaal für die Terroristenprozesse im Kriminalgericht sein oder aber auch mal die Räume eines Beerdigungsinstituts.
Ein Highlight ist natürlich die sommerliche Dampferfahrt mit Programm, einmal um ganz Moabit herum. Diese wurde bereits zu Mauerzeiten organisiert, damals ging es aber nur zu Dreiviertel um die Insel. Der Rest lag auf Ost-Berliner Gebiet und obwohl Rimpel bei den DDR-Behörden jedes Jahr aufs neue beantragt hatte, die Fahrt auch durch den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal führen zu lassen, wurde es jedesmal erneut abgelehnt.
Die Dorotheenstädtische Buchhandlung unterscheidet sich nicht nur in solchen Aktivitäten, sondern auch im Angebot von “normalen” Buchläden. Der Mainstream wird nur zu einem kleinen Teil bedient. Dafür findet man hier auch Bücher, die längst nicht mehr lieferbar sind, vor allem in der Schwerpunktabteilung zur Berlin-Literatur. Wenn mal wieder ein Verlag mit interessantem Angebot aufgegeben hat, kaufte Herr Rimpel den Restbestand auf, um ihn bei sich zu einem günstigen Preis anzubieten. Da kann Amazon nicht mithalten.
Neben Romanen und Sachbüchern zum Thema Berlin sind die Schwerpunkte in der Buchhandlung Kunst, Krimis und etwas juristische Fachbücher, Kinderbücher und jüdische Literatur. Das große, gut gefüllte Geschäft hat eine Sogwirkung, die einen selten freilässt, ohne ein, zwei Bücher mitzunehmen, selbst wenn man gar nichts kaufen wollte.
Ansonsten reicht eine Frage an Klaus-Peter Rimpel, der seit seiner Jugend Literatur-fixiert ist und ein Wissen hat, als hätte er sämtliche angebotenen Bücher auch selbst schon gelesen.
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