Die Welt nach Corona

Der folgende Beitrag von Trend­for­scher Matthias Horx soll eine andere Sicht auf das Phäno­men “Corona-Krise” zeigen und zum Nach­den­ken anre­gen. Horx sagt, es wird danach nie wieder so sein wie vorher. Es gibt histo­ri­sche Momente, die alles verän­dern, und derzeit ist ein solcher Moment. Dabei ist es nicht gesagt, dass diese Verän­de­run­gen nur nega­tiv sein müssen.
Bitte nehmen Sie sich Zeit, diesen Text in Ruhe zu lesen und darüber nach­zu­den­ken.

Die Corona-Rück­wärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist

Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Norma­li­tät zurück­kehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt histo­ri­sche Momente, in denen die Zukunft ihre Rich­tung ändert. Wir nennen sie Bifur­ka­tio­nen. Oder Tief­en­kri­sen. Diese Zeiten sind jetzt.

Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahin­ter fügt sich eine neue Welt zusam­men, deren Formung wir zumin­dest erah­nen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbie­ten, mit der wir in Visi­ons­pro­zes­sen bei Unter­neh­men gute Erfah­run­gen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegen­satz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Tech­nik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt? Versu­chen wir es einmal:

Die Re-Gnose: Unsere Welt im Herbst 2020

Stel­len wir uns eine Situa­tion im Herbst vor, sagen wir im Septem­ber 2020. Wir sitzen in einem Stra­ßen­cafe in einer Groß­stadt. Es ist warm, und auf der Strasse bewe­gen sich wieder Menschen. Bewe­gen sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der Cock­tail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona?
Oder sogar besser?
Worüber werden wir uns rück­bli­ckend wundern?

Wir werden uns wundern, dass die sozia­len Verzichte, die wir leis­ten muss­ten, selten zu Verein­sa­mung führ­ten. Im Gegen­teil. Nach einer ersten Schock­starre fühl­ten viele von sich sogar erleich­tert, dass das viele Rennen, Reden, Kommu­ni­zie­ren auf Multi­ka­nä­len plötz­lich zu einem Halt kam. Verzichte müssen nicht unbe­dingt Verlust bedeu­ten, sondern können sogar neue Möglich­keits­räume eröff­nen. Das hat schon mancher erlebt, der zum Beispiel Inter­vall­fas­ten probierte – und dem plötz­lich das Essen wieder schmeckte. Para­do­xer­weise erzeugte die körper­li­che Distanz, die der Virus erzwang, gleich­zei­tig neue Nähe. Wir haben Menschen kennen­ge­lernt, die wir sonst nie kennen­ge­lernt hätten. Wir haben alte Freunde wieder häufi­ger kontak­tiert, Bindun­gen verstärkt, die lose und locker gewor­den waren. Fami­lien, Nach­barn, Freunde, sind näher gerückt und haben biswei­len sogar verbor­gene Konflikte gelöst.

Die gesell­schaft­li­che Höflich­keit, die wir vorher zuneh­mend vermiss­ten, stieg an.

Jetzt im Herbst 2020 herrscht bei Fuss­ball­spie­len eine ganz andere Stim­mung als im Früh­jahr, als es jede Menge Massen-Wut-Pöbe­leien gab. Wir wundern uns, warum das so ist.

Wir werden uns wundern, wie schnell sich plötz­lich Kultur­tech­ni­ken des Digi­ta­len in der Praxis bewähr­ten. Tele- und Video­kon­fe­ren­zen, gegen die sich die meis­ten Kolle­gen immer gewehrt hatten (der Busi­ness-Flie­ger war besser) stell­ten sich als durch­aus prak­ti­ka­bel und produk­tiv heraus. Lehrer lern­ten eine Menge über Inter­net-Teaching. Das Home­of­fice wurde für Viele zu einer Selbst­ver­ständ­lich­keit – einschließ­lich des Impro­vi­sie­rens und Zeit-Jonglie­rens, das damit verbun­den ist.

Gleich­zei­tig erleb­ten schein­bar veral­tete Kultur­tech­ni­ken eine Renais­sance. Plötz­lich erwischte man nicht nur den Anruf­be­ant­wor­ter, wenn man anrief, sondern real vorhan­dene Menschen. Das Virus brachte eine neue Kultur des Lang­te­le­fo­nie­ren ohne Second Screen hervor. Auch die »messa­ges« selbst beka­men plötz­lich eine neue Bedeu­tung. Man kommu­ni­zierte wieder wirk­lich. Man ließ nieman­den mehr zappeln. Man hielt nieman­den mehr hin. So entstand eine neue Kultur der Erreich­bar­keit. Der Verbind­lich­keit.

Menschen, die vor lauter Hektik nie zur Ruhe kamen, auch junge Menschen, mach­ten plötz­lich ausgie­bige Spazier­gänge (ein Wort, das vorher eher ein Fremd­wort war). Bücher lesen wurde plötz­lich zum Kult.

Reality Shows wirk­ten plötz­lich grot­ten­pein­lich. Der ganze Trivial-Trash, der unend­li­che Seelen­müll, der durch alle Kanäle strömte. Nein, er verschwand nicht völlig. Aber er verlor rasend an Wert.
Kann sich jemand noch an den Poli­ti­cal-Correct­ness-Streit erin­nern? Die unend­lich vielen Kultur­kriege um … ja um was ging da eigent­lich?

Krisen wirken vor allem dadurch, dass sie alte Phäno­mene auflö­sen, über-flüs­sig machen…
Zynis­mus, diese lässige Art, sich die Welt durch Abwer­tung vom Leibe zu halten, war plötz­lich reich­lich out.
Die Über­trei­bungs-Angst-Hyste­rie in den Medien hielt sich, nach einem kurzen ersten Ausbruch, in Gren­zen.

Neben­bei erreichte auch die unend­li­che Flut grau­sams­ter Krimi-Serien ihren Tipping Point.

Wir werden uns wundern, dass schließ­lich doch schon im Sommer Medi­ka­mente gefun­den wurden, die die Über­le­bens­rate erhöh­ten. Dadurch wurden die Todes­ra­ten gesenkt und Corona wurde zu einem Virus, mit dem wir eben umge­hen müssen – ähnlich wie die Grippe und die vielen ande­ren Krank­hei­ten. Medi­zi­ni­scher Fort­schritt half. Aber wir haben auch erfah­ren: Nicht so sehr die Tech­nik, sondern die Verän­de­rung sozia­ler Verhal­tens­for­men war das Entschei­dende. Dass Menschen trotz radi­ka­ler Einschrän­kun­gen soli­da­risch und konstruk­tiv blei­ben konn­ten, gab den Ausschlag. Die human-soziale Intel­li­genz hat gehol­fen. Die viel­ge­prie­sene Künst­li­che Intel­li­genz, die ja bekannt­lich alles lösen kann, hat dage­gen in Sachen Corona nur begrenzt gewirkt.

Damit hat sich das Verhält­nis zwischen Tech­no­lo­gie und Kultur verscho­ben. Vor der Krise schien Tech­no­lo­gie das Allheil­mit­tel, Träger aller Utopien. Kein Mensch – oder nur noch wenige Hart­ge­sot­tene – glau­ben heute noch an die große digi­tale Erlö­sung. Der große Tech­nik-Hype ist vorbei. Wir rich­ten unsere Aufmerk­sam­kei­ten wieder mehr auf die huma­nen Fragen: Was ist der Mensch? Was sind wir fürein­an­der?

Wir stau­nen rück­wärts, wieviel Humor und Mitmensch­lich­keit in den Tagen des Virus tatsäch­lich entstan­den ist.

Wir werden uns wundern, wie weit die Ökono­mie schrump­fen konnte, ohne dass so etwas wie »Zusam­men­bruch« tatsäch­lich passierte, der vorher bei jeder noch so klei­nen Steu­er­erhö­hung und jedem staat­li­chen Eingriff beschwo­ren wurde. Obwohl es einen »schwar­zen April« gab, einen tiefen Konjunk­tur­ein­bruch und einen Börsen­ein­bruch von 50 Prozent, obwohl viele Unter­neh­men plei­te­gin­gen, schrumpf­ten oder in etwas völlig ande­res mutier­ten, kam es nie zum Null­punkt. Als wäre Wirt­schaft ein atmen­des Wesen, das auch dösen oder schla­fen und sogar träu­men kann.

Heute im Herbst, gibt es wieder eine Welt­wirt­schaft. Aber die Globale Just-in-Time-Produk­tion, mit riesi­gen verzweig­ten Wert­schöp­fungs­ket­ten, bei denen Millio­nen Einzel­teile über den Plane­ten gekarrt werden, hat sich über­lebt. Sie wird gerade demon­tiert und neu konfi­gu­riert. Über­all in den Produk­tio­nen und Service-Einrich­tun­gen wach­sen wieder Zwischen­la­ger, Depots, Reser­ven. Orts­nahe Produk­tio­nen boomen, Netz­werke werden loka­li­siert, das Hand­werk erlebt eine Renais­sance. Das Global-System drif­tet in Rich­tung GloKA­Li­sie­rung: Loka­li­sie­rung des Globa­len.

Wir werden uns wundern, dass sogar die Vermö­gens­ver­luste durch den Börsen­ein­bruch nicht so schmer­zen, wie es sich am Anfang anfühlte. In der neuen Welt spielt Vermö­gen plötz­lich nicht mehr die entschei­dende Rolle. Wich­ti­ger sind gute Nach­barn und ein blühen­der Gemü­se­gar­ten.

Könnte es sein, dass das Virus unser Leben in eine Rich­tung geän­dert hat, in die es sich sowieso verän­dern wollte?

RE-Gnose: Gegenwartsbewältigung durch Zukunfts-Sprung

Warum wirkt diese Art der »Von-Vorne-Szena­rios« so irri­tie­rend anders als eine klas­si­sche Prognose? Das hängt mit den spezi­fi­schen Eigen­schaf­ten unse­res Zukunfts-Sinns zusam­men. Wenn wir »in die Zukunft« schauen, sehen wir ja meis­tens nur die Gefah­ren und Probleme »auf uns zukom­men«, die sich zu unüber­wind­ba­ren Barrie­ren türmen. Wie eine Loko­mo­tive aus dem Tunnel, die uns über­fährt. Diese Angst-Barriere trennt uns von der Zukunft. Deshalb sind Horror-Zukünfte immer am Einfachs­ten darzu­stel­len.

Re-Gnosen bilden hinge­gen eine Erkennt­nis-Schleife, in der wir uns selbst, unse­ren inne­ren Wandel, in die Zukunfts­rech­nung einbe­zie­hen. Wir setzen uns inner­lich mit der Zukunft in Verbin­dung, und dadurch entsteht eine Brücke zwischen Heute und Morgen. Es entsteht ein »Future Mind« – Zukunfts-Bewusst­heit.

Wenn man das rich­tig macht, entsteht so etwas wie Zukunfts-Intel­li­genz. Wir sind in der Lage, nicht nur die äuße­ren »Events«, sondern auch die inne­ren Adap­tio­nen, mit denen wir auf eine verän­derte Welt reagie­ren, zu anti­zi­pie­ren.

Das fühlt sich schon ganz anders an als eine Prognose, die in ihrem apodik­ti­schen Charak­ter immer etwas Totes, Steri­les hat. Wir verlas­sen die Angst­starre und gera­ten wieder in die Leben­dig­keit, die zu jeder wahren Zukunft gehört.

Wir alle kennen das Gefühl der geglück­ten Angst­über­win­dung. Wenn wir für eine Behand­lung zum Zahn­arzt gehen, sind wir schon lange vorher besorgt. Wir verlie­ren auf dem Zahn­arzt­stuhl die Kontrolle und das schmerzt, bevor es über­haupt wehtut. In der Anti­zi­pa­tion dieses Gefühls stei­gern wir uns in Ängste hinein, die uns völlig über­wäl­ti­gen können. Wenn wir dann aller­dings die Proze­dur über­stan­den haben, kommt es zum Coping-Gefühl: Die Welt wirkt wieder jung und frisch und wir sind plötz­lich voller Taten­drang.

Coping heißt: bewäl­ti­gen. Neuro­bio­lo­gisch wird dabei das Angst-Adre­na­lin durch Dopa­min ersetzt, eine Art körper­ei­ge­ner Zukunfts-Droge. Während uns Adre­na­lin zu Flucht oder Kampf anlei­tet (was auf dem Zahn­arzt­stuhl nicht so rich­tig produk­tiv ist, ebenso wenig wie beim Kampf gegen Corona), öffnet Dopa­min unsere Hirn­syn­ap­sen: Wir sind gespannt auf das Kommende, neugie­rig, voraus­schau­end. Wenn wir einen gesun­den Dopa­min-Spie­gel haben, schmie­den wir Pläne, haben Visio­nen, die uns in die voraus­schau­ende Hand­lung brin­gen.

Erstaun­li­cher­weise machen viele in der Corona-Krise genau diese Erfah­rung. Aus einem massi­ven Kontroll­ver­lust wird plötz­lich ein regel­rech­ter Rausch des Posi­ti­ven. Nach einer Zeit der Fassungs­lo­sig­keit und Angst entsteht eine innere Kraft. Die Welt »endet«, aber in der Erfah­rung, dass wir immer noch da sind, entsteht eine Art Neu-Sein im Inne­ren.

Mitten im Shut-Down der Zivi­li­sa­tion laufen wir durch Wälder oder Parks, oder über fast leere Plätze. Aber das ist keine Apoka­lypse, sondern ein Neuan­fang.

So erweist sich: Wandel beginnt als verän­der­tes Muster von Erwar­tun­gen, von Wahr-Nehmun­gen und Welt-Verbin­dun­gen. Dabei ist es manch­mal gerade der Bruch mit den Routi­nen, dem Gewohn­ten, der unse­ren Zukunfts-Sinn wieder frei­setzt. Die Vorstel­lung und Gewiss­heit, dass alles ganz anders sein könnte – auch im Besse­ren.

Viel­leicht werden wir uns sogar wundern, dass Trump im Novem­ber abge­wählt wird. Die AFD zeigt ernst­hafte Zerfran­sens-Erschei­nun­gen, weil eine bösar­tige, spal­tende Poli­tik nicht zu einer Corona-Welt passt. In der Corona-Krise wurde deut­lich, dass dieje­ni­gen, die Menschen gegen­ein­an­der aufhet­zen wollen, zu echten Zukunfts­fra­gen nichts beizu­tra­gen haben. Wenn es ernst wird, wird das Destruk­tive deut­lich, das im Popu­lis­mus wohnt.

Poli­tik in ihrem Ur-Sinne als Formung gesell­schaft­li­cher Verant­wort­lich­kei­ten bekam in dieser Krise eine neue Glaub­wür­dig­keit, eine neue Legi­ti­mi­tät. Gerade weil sie »auto­ri­tär« handeln musste, schuf Poli­tik Vertrauen ins Gesell­schaft­li­che. Auch die Wissen­schaft hat in der Bewäh­rungs­krise eine erstaun­li­che Renais­sance erlebt. Viro­lo­gen und Epide­mio­lo­gen wurden zu Medi­en­stars, aber auch »futu­ris­ti­sche« Philo­so­phen, Sozio­lo­gen, Psycho­lo­gen, Anthro­po­lo­gen, die vorher eher am Rande der pola­ri­sier­ten Debat­ten stan­den, beka­men wieder Stimme und Gewicht.

Fake News hinge­gen verlo­ren rapide an Markt­wert. Auch Verschwö­rungs­theo­rien wirk­ten plötz­lich wie Laden­hü­ter, obwohl sie wie saures Bier ange­bo­ten wurden.

Ein Virus als Evolutionsbeschleuniger

Tiefe Krisen weisen oben­drein auf ein weite­res Grund­prin­zip des Wandels hin: Die Trend-Gegen­trend-Synthese.

Die neue Welt nach Corona – oder besser mit Corona – entsteht aus der Disrup­tion des Mega­trends Konnek­ti­vi­tät. Poli­tisch-ökono­misch wird dieses Phäno­men auch »Globa­li­sie­rung« genannt. Die Unter­bre­chung der Konnek­ti­vi­tät – durch Grenz­schlie­ßun­gen, Sepa­ra­tio­nen, Abschot­tun­gen, Quaran­tä­nen – führt aber nicht zu einem Abschaf­fen der Verbin­dun­gen. Sondern zu einer Neuor­ga­ni­sa­tion der Konnek­tome, die unsere Welt zusam­men­hal­ten und in die Zukunft tragen. Es kommt zu einem Phasen­sprung der sozio-ökono­mi­schen Systeme.

Die kommende Welt wird Distanz wieder schät­zen – und gerade dadurch Verbun­den­heit quali­ta­ti­ver gestal­ten. Auto­no­mie und Abhän­gig­keit, Öffnung und Schlie­ßung, werden neu ausba­lan­ciert. Dadurch kann die Welt komple­xer, zugleich aber auch stabi­ler werden. Diese Umfor­mung ist weit­ge­hend ein blin­der evolu­tio­nä­rer Prozess – weil das eine schei­tert, setzt sich das Neue, über­le­bens­fä­hig, durch. Das macht einen zunächst schwin­de­lig, aber dann erweist es seinen inne­ren Sinn: Zukunfts­fä­hig ist das, was die Para­do­xien auf einer neuen Ebene verbin­det.

Dieser Prozess der Komple­xie­rung – nicht zu verwech­seln mit Kompli­zie­rung – kann aber auch von Menschen bewusst gestal­tet werden. Dieje­ni­gen, die das können, die die Spra­che der kommen­den Komple­xi­tät spre­chen, werden die Führer von Morgen sein. Die werden­den Hoff­nungs­trä­ger. Die kommen­den Gretas.

„Wir werden durch Corona unsere gesamte Einstel­lung gegen­über dem Leben anpas­sen – im Sinne unse­rer Exis­tenz als Lebe­we­sen inmit­ten ande­rer Lebens­for­men.”
Slavo Zizek im Höhe­punkt der Coro­na­krise Mitte März

Jede Tief­en­krise hinter­lässt eine Story, ein Narra­tiv, das weit in die Zukunft weist. Eine der stärks­ten Visio­nen, die das Coro­na­vi­rus hinter­lässt, sind die musi­zie­ren­den Italie­ner auf den Balko­nen. Die zweite Vision senden uns die Satel­li­ten­bil­der, die plötz­lich die Indus­trie­ge­biete Chinas und Itali­ens frei von Smog zeigen. 2020 wird der CO&sub2;-Ausstoss der Mensch­heit zum ersten Mal fallen. Diese Tatsa­che wird etwas mit uns machen.

Wenn das Virus so etwas kann – können wir das womög­lich auch? Viel­leicht war der Virus nur ein Send­bote aus der Zukunft. Seine dras­ti­sche Botschaft lautet: Die mensch­li­che Zivi­li­sa­tion ist zu dicht, zu schnell, zu über­hitzt gewor­den. Sie rast zu sehr in eine bestimmte Rich­tung, in der es keine Zukunft gibt.

Aber sie kann sich neu erfin­den.
System reset.
Cool down!
Musik auf den Balko­nen!

So geht Zukunft.

Quelle: www.horx.com und www.zukunftsinstitut.de

print

Zufallstreffer

Internet

Twitter steigt auf

Für viele Leute ist Twit­ter immer noch so ein Frage­zei­chen, wie für unsere Ur-Ur-Groß­el­­tern das Tele­fon. Irgend­was neues Tech­ni­sches, und in den schnel­len Zeiten jetzt kommt ja stän­dig was dazu. Oh ja, und vieles von […]

5 Kommentare

  1. Inter­es­sant.
    Wie die Welt in einem halben Jahr ausse­hen wird? Wir werden es in einem halben Jahr sehen.
    Die Weichen werden heute gestellt und es ist nicht abzu­se­hen, daß ein Umden­ken in Bezug, wie soll die Gesell­schaft orga­ni­siert sein, statt­fin­det.
    Zwei kurze Eindrü­cke, die mir die öffent­lich recht­li­chen Medien gestern vermit­telt haben.
    1.Man muß auch an die Leute denken, die ihre Einnah­men aus Miete und Kapi­tal­ein­künf­ten bezie­hen. Ein selbst­er­nann­ter Experte im Inter­view.
    2.Der Bundes­fi­nanz­mi­nis­ter weicht der Frage aus, ob die Vermö­gen­den des Landes ihren Beitrag leis­ten sollen. Die Frage ist damit beant­wor­tet, das wird nicht passie­ren.

    Etwas posi­ti­ves kann man jetzt schon sehen, die tausen­den Elek­tro­rol­ler sind weg, jeden­falls verschan­deln sie bei uns in Dres­den nicht mehr das Stadt­bild.

  2. Es wird so nicht kommen, wie in der Prognose beschrie­ben.
    Grad eben wurde in der tägli­chen Sonder­sen­dung im ARD von Steu­er­sen­kun­gen gespro­chen.
    Der Staat gibt Geld aus wie lange nicht und beschnei­det selbst seine einzige Einnah­me­quelle.
    Wie dumm muss man sein, darin einen Ausweg aus der Krise zu sehen, die übri­gens keine Coro­na­krise ist, es ist die Krise des kapi­ta­lis­ti­schen Produk­ti­ons­pro­zes­ses.

  3. Wer glaubt noch daran, daß es so kommen wird, wie oben beschrie­ben?

    Der Bundes­ver­kehrs­mi­nis­ter, der Bundes­wirt­schafts­mi­nis­ter und ein Vertre­ter einer Bahn­ge­werk­schaft waren in der Tges­schau vom 26.Mai zu sehen und haben das Rettungs­pket für die Bahn verkün­det.
    Unwich­tig, wie hoch der Milli­ar­den­be­trag ist, bemer­kens­wert ist die Tatsa­che, daß die Bahn verpflich­tet wird, Perso­nal­kos­ten einzu­spa­ren.

    Ein paar mediale Erin­ne­run­gen aus der nähe­ren Vergan­gen­heit.
    ARD Börse vor Acht am 15.April: Die EU Kommi­sion schmie­det an einem Billio­nen­pro­gramm zum Wieder­auf­bau für Europa,der Inter­na­tio­nale Währungs­fonds IWF unter­stützt die ärme­ren Länder welt­weit mit einem Maßnah­men­pa­ket.
    IWF — das Instru­ment der reichen Länder, die armen Länder zu unter­drü­cken, wer glaubt denn so was!!

    Kommen­tar in der Tags­schau am 13.Mai: Merkel sei sehr froh, daß die Pande­mie das Land in einer guten wirt­schaft­li­chen Situa­tion getrof­fen habe.
    Die Regie­rungs­be­fra­gung gerät nicht zum Kreuz­ver­höhr, Merkel präsen­tiert sich ruhig, teil­weise witzig, auf kriti­sche Fragen geht sie erklä­rend ein, der Oppo­si­tion gelingt es nicht, sie an irgend einer Stelle aus der Fassung zu brin­gen
    Merkel ist froh, daß das Virus das Land getrof­fen hat! Eine Regie­rungs­chefin sollte sich besser über­le­gen, was sie sagt.
    Die allwis­sen­den Verschwö­rungs­theo­re­ti­ker schei­nen es nicht bemerkt zu haben, es wurde jeden­falls nicht ausge­schlach­tet.

    So ganz neben­bei wurde in der Tges­schau vom 26.Mai auch ein Urteil des Bundes­ver­fas­sungs­ge­rich­tes verkün­det, irgend­was mit Schei­dung.
    Was in dem Bericht inter­es­san­ter­weise mit erwähnt wurde, es gibt in Deutsch­land ein Grund­recht auf EIGEN­TUM!
    Das Grund­recht auf Arbeit und Wohnung enthält das Grund­ge­setz nicht, in der Verfas­sung der DDR war beides übri­gens enthal­ten.

  4. Weil, Söder und Kret­sch­mann machen sich stark für eine Corona-Abwrack­prä­mie. BMW und Merce­des beispiels­weise haben ange­kün­digt Milli­ar­den­be­träge an Divi­den­den auszu­zah­len, während zehn­tau­sende Mitar­bei­ter in Kurz­ar­beit sind, die vom Volk finan­ziert wird. Wie asozial ist das? Die Fami­lie Quant beispiels­weise kassiert von BMW mehr als zwei Millio­nen Euro pro Tag!! Die können ihre Partei­spen­den an die CDU/CSU auch schön steu­er­lich geltend machen, wirken tun sie ja, wenn man sieht, was der so gespon­serte Wirt­schafts­mi­nis­ter verzapft.
    Weite­res Beispiel: Die mit einem neun Milli­ar­den Euro schwe­ren Rettungs­pa­ket bedachte Luft­hansa hat einen Börsen­wert von nicht einmal vier Milli­ar­den Euro. Mit nicht einmal der Hälfte des Geldes könnte man den Laden kaufen.
    Wie steht es im Grund­ge­setz? Die Würde des Menschen ist unan­tast­bar. Meine Würde wird von den oben genann­ten Prot­ago­nis­ten tagtäg­lich ange­tas­tet!

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*