Drama Packstation

In der vergan­ge­nen Woche erhielt ich eine Nach­richt, dass mein erwar­te­tes Päck­chen nicht in der gewünsch­ten DHL-Pack­sta­tion einge­legt werden könnte – aus „Sicher­heits­grün­den“. Ich weiß zwar nicht, was an einer Toner­kar­tu­sche so gefähr­lich sein soll (und woher weiß DHL über­haupt, was in dem Paket enthal­ten ist?), aber das Thea­ter ging jetzt erst rich­tig los: Die Sendung wurde in einer ande­ren Pack­sta­tion abge­legt, wurde mir in der E‑Mail mitge­teilt. Ob diese besser gegen den gefähr­li­chen Toner gesi­chert ist?

Aller­dings teilte man mir auch mit, dass ich die Sendung dies­mal nicht mit dem QR-Code aus der DHL-App abho­len könnte, statt­des­sen bekäme ich einen Brief zuge­schickt, in dem ein Abhol-Code steht, mit dem ich das Fach in der Pack­sta­tion öffnen könnte.
Weil dieser Brief nach vier Tagen immer noch nicht ange­kom­men war, rief ich die DHL-Hotline an. Es dauerte mindes­tens fünf Minu­ten, bis die kaum deutsch spre­chende Dame am ande­ren Ende endlich kapiert hatte, was das Problem war. Sie konnte mir dann den Code mittei­len und zufrie­den fuhr ich endlich zur ange­ge­be­nen Adresse: Die Pack­sta­tion 106 sollte sich in der Quit­zow­straße 38 in Moabit befin­den. Da ich dort fast jeden Tag entlang komme, hat mich das etwas gewun­dert, denn ich habe die großen gelben Kästen dort noch nie bemerkt. Und auch als ich vor dem Tor zwischen den Haus­num­mern 32 und 40 stand (eine 38 ist nirgends ange­ge­ben), war keine Pack­sta­tion zu sehen. Die Tore waren verram­melt und es gab keiner­lei Hinweise.

Frus­tiert fuhr ich wieder nach Hause und googelte dort. So erfuhr ich, dass der Zugang zur Pack­sta­tion ausschließ­lich über die Ellen-Epstein-Straße möglich ist. Leider war auch das nicht ganz rich­tig. In Wirk­lich­keit muss man nämlich über die Tank­stelle und kommt dann vor der Ellen-Epstein-Straße links auf ein extra Gelände. Dort steht die Pack­sta­tion schließ­lich am Zaun zur Straße.
Über­glück­lich, endlich am Ziel zu sein, gab ich den Code ein, den mir die Dame am Tele­fon genannt hat und den ich vorsichts­hal­ber Ziffer für Ziffer wieder­holt habe. Doch er war falsch, kein Fach öffnete sich für mich. Frus­triert zog ich wieder ab.

Der ange­kün­digte Brief mit dem rich­ti­gen Code ist auch nach sechs Tagen noch nicht ange­kom­men. Statt­des­sen erhalte ich vom zwei­ten Tag an täglich eine E‑Mail, dass meine Sendung noch nicht aus der Pack­sta­tion abge­holt worden sei. Diese wird nun wohl wieder zurück­ge­schickt werden.

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Zufallstreffer

3 Kommentare

  1. Mir ist Ähnli­ches passiert, und auch wieder mit Mate­ria­lien, die zum Selber­dru­cken bestimmt waren.

    Erst kamen zwei Druck­pa­tro­nen ewig nicht an und wurden mir erst nach Nach­fra­gen und einem Nach­for­schungs­auf­trag zuge­stellt. Aber dann kam es noch “besser”:

    Ich hatte eine Packung Laser-Foto­pa­pier bestellt, die auch in der von mir gewähl­ten Pack­sta­tion landete (wozu ich von der DHL sogar mehrere Bestä­ti­gun­gen erhielt). Da sich die Pack­sta­tion aber auf-Teufel-komm-raus nicht öffnen ließ (ich habe wirk­lich alle Anwei­sun­gen der DHL mehr­fach befolgt, bin dazu auch mehrere Male dort­hin gefah­ren), bat ich die DHL, mir die Sendung an einen Paket­shop zuzu­stel­len. Erst wurde seitens der DHL (tele­fo­nisch) behaup­tet, das sei nicht möglich, dann sollte das — auf schrift­li­che Beschwerde hin — aber doch gehen. Aber leider habe ich davon — trotz einer konkre­ten Zusage — rein gar nichts gemerkt. Statt­des­sen wurde mir wieder ein Nach­for­schungs­auf­trag nahe­ge­legt, der aber kein Ergeb­nis brachte. Eine dies­be­züg­li­che Beschwerde bei der DHL — die ja nach­weis­lich im Besitz der Sendung gewe­sen war — wurde mit dem Verweis auf die AGB abge­bü­gelt.

    Statt dem Foto­pa­pier erschien übri­gens bei einem meiner Versu­che, die (eigent­lich funk­tio­nie­rende) Pack­sta­tion zu öffnen, aller­dings im Eilschritt ein Trupp Poli­zis­ten, der zunächst minu­ten­lang unschlüs­sig vor der Pack­sta­tion herum­stand und sich dann — in Sicht­weite — im Eingang des nahe­ge­le­ge­nen Super­markts postierte.
    Außer­dem wurde ich in ein WLAN-Netz­werk sozu­sa­gen zwangs­ein­ge­loggt, das den etwas merk­wür­di­gen Namen “MS Vorfüh­rung” trug. Eigent­lich war ich ja beim WLAN des Super­markts schon einge­loggt, die Zwangs­ein­log­gung bei “MS Vorfüh­rung” erfolgte zusätz­lich. So etwas habe ich noch nie erlebt: wenn ich von einem WLAN-Netz­werk in ein ande­res wechsle, wird das ursprüng­li­che Netz­werk norma­ler­weise auto­ma­tisch ausge­loggt. Bei “MS Vorfüh­rung” hätte ich mich auch gar nicht selbst anmel­den können, denn es war mit einem Pass­wort geschützt (das ich natür­lich genauso wenig kannte wie dieses Netz­werk selbst). Und noch doller: ich konnte mich aus der “Vorfüh­rung” auch gar nicht mehr auslog­gen! Das ging erst durch komplet­tes Entfer­nen diese Netz­werks von meinem Tablet.

    Ich habe mich dann ein weite­res Mal an den Tele­fon­ser­vice der DHL gewandt und erfuhr dort Folgen­des: für mich sei “Eini­ges hinter­legt und Eini­ges weiter­ge­lei­tet” worden, aber ab einem bestimm­ten Zeit­punkt habe man in dieser Sache “nichts mehr machen” können. Ich solle doch einen Nach­for­schungs­auf­trag stel­len. Das tat ich dann erneut, aber dies­mal erfolg­los.

    Ich finde den ganzen Vorgang schon äußerst merk­wür­dig. Anzu­fü­gen wäre viel­leicht noch, dass sich beide Vorgänge in der Zeit kurz vor der letz­ten Bundes­tags­wahl ereig­ne­ten — ob da viel­leicht ein Zusam­men­hang bestand? (Immer­hin bin ich eini­gen “Diens­ten” wahr­schein­lich wegen meiner poli­ti­schen Akti­vi­tä­ten bekannt). Oder mag die — staats­nahe — DHL es einfach nicht, dass Menschen selbst etwas ausdru­cken? Viel­leicht werden ja in Zukunnft bedruck­bare Blät­ter einzeln digi­tal signiert, um sie besser nach­ver­fol­gen zu können…

    Ziem­lich merk­wür­dig ist außer­dem, dass man für das Bedie­nen der DHL-App (die man ja zum Öffnen einer Pack­sta­tion braucht) Berech­ti­gun­gen u.a. für den Stand­ort und das Mikro­fon (!) ertei­len soll, außer­dem für Dateien, Medien und Kontakte. Spezi­ell die Stand­ort­be­rech­ti­gung macht hinsicht­lich des Öffnens einer Pack­sta­tion gar keinen Sinn, da man diese ohne­hin nur per Blue­tooth — also im Abstand von weni­gen Metern — bedie­nen kann. Und dass man zum Öffnen einer Pcksta­tion ein Mikro­fon bräuchte, ist ja wohl völlig irrsin­nig. Ich werde daher den Eindruck nicht los, dass solche Berech­ti­gun­gen ganz ande­ren Zwecken dienen.

    Fazit: der DHL kann man aus meiner Sicht nicht trauen. Und Pakete verschi­cke ich seit­dem auch nicht mehr per DHL, es gibt auch andere, zuver­läs­sige Unter­neh­men und Trans­port­mög­lich­kei­ten, mit denen man weni­ger Ärger hat.

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