
Am 23. August 2019 kam es im Kleinen Tiergarten zwischen Lübecker und Stromstraße zu einem Mord. Gegen 12 Uhr wurde ein Mann von einem Radfahrer durch drei Schüsse getötet. Der Täter floh danach zur Lessingbrücke. Dort wurde er von zwei Jugendlichen beobachtet, wie er das Fahrrad und die Pistole Glock mit Schalldämpfer in die Spree warf. Alarmierte Polizisten nahmen den Mann noch vor Ort fest.
Es stellte sich heraus, dass es sich um den 56-jährigen Vadim Krasikov handelte, der den Mord im Auftrag des russischen Geheimdienstes beging.
Das Opfer Zelimkhan Khangoshvili soll von 2001 bis 2005 für tschetschenische Rebellen gekämpft haben, später für die Anti-Terror-Zentrale des georgischen Innenministeriums tätig gewesen sein. Der Islamist war 2017 nach Deutschland gekommen und hatte hier erfolglos Asyl beantragt.
Am 15. Dezember 2021 wurde sein Mörder im Kriminalgericht in der Turmstraße zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt – nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.
Der sogenannte Tiergarten-Mord hatte weltweit Beachtung gefunden.
Fotos: Micha Runow