Humboldthafen

Humboldthafen, 2009

Direkt neben dem Haupt­bahn­hof liegt der Humboldt­ha­fen. Dass es ihn über­haupt gibt, daran ist der Bau des Berlin-Span­dauer Schiff­fahrts­ka­nals schuld. Denn als dieser 1848 aus dem alten Schön­hau­ser Graben gebaut wurde, musste der Wein­berg abge­tra­gen werden, der bis dahin an dieser Stelle stand. Statt­des­sen wurde ein Schmuck­bas­sin ange­legt. Der berühmte Land­schafts­ar­chi­tekt Peter Joseph Lenné ließ das Becken später umbauen, sodass 1859 der Humboldt­ha­fen mit Lade­stra­ßen und Flächen für den Güter­um­schlag entstand. Damals war es der größte Hafen Berlins, obwohl er streng genom­men noch außer­halb der Stadt lag. Benannt wurde der Hafen nach dem Natur­for­scher Alex­an­der von Humboldt.

Humboldthafen

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg verlor der Humboldt­ha­fen an Bedeu­tung, weil der West­ha­fen in Moabit sowie der Ostha­fen in Fried­richs­hain fertig­ge­stellt wurden. Außer­dem gehörte er nach der Teilung Berlins zum Ost-Berli­ner Stadt­be­zirk Mitte und konnte so von West-Berli­ner Seite nur einge­schränkt genutzt werden.

Auch nach der Mauer­öff­nung sollte es noch lange dauern, bis die Zukunft des Humboldt­ha­fens entschie­den war. Inves­to­ren woll­ten das Hafen­be­cken am Liebs­ten komplett bebauen, natür­lich mit teuren Appar­te­ment­häu­sern inklu­sive Wasser­grund­stück. Ganz so schlimm wird es nun nicht, die Ufer blei­ben für die Öffent­lich­keit nutz­bar.

Fotos: Chris­to­pher Schmult (1), Fried­rich Albert Schwartz (2)

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