Reise in die Vergangenheit

Erinnern sie sich noch? Berlin war winzig und fast niemandem bekannt. Die umgebende Markgrafschaft Brandenburg war durchschnitten dem Erzstift Magdeburg und der Grafschaft Ruppin, das Königreich Polen drängte von Osten herein. Und darüber, bei Danzig und Marienburg, entstand im Deutschordenstaat das erste Terrain mit dem Namen Preußen. Auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik befanden sich im Jahr 1378 unzählige Herzogtümer, Grafschaften, Stifte und winzige Reiche. Hätte es damals schon Reisekarten gegeben, sie wären von Grenzen durchzogen gewesen, wie ein engmaschiges Netz. 1806 bestimmte Preußen das Gebiet, nur 40 Jahre später war es schon wieder geteilt. Die Geschichte Deutschlands ist an seinen alten Karten abzulesen, von der Kleinstaatlerei bis zum Großdeutschen Reich der NS-Zeit.
Diese Karten sind im Internet zu finden, einheitlich gezeichnet, im gleichen Maßstab, so dass man direkte Vergleiche ziehen kann bei der Entwicklung unseres Landes in den letzten 600 Jahren. Die erste Straßenkarte ist die des Deutschen Zollvereins von 1848, säuberlich getrennt zwischen „chaussiert“ und „nicht chaussiert“. Die sieben strahlenförmig von Berlin ausgehenden Straßen wie die Potsdamer Chaussee waren demnach schon alle befestigt.
Das Institut für Europäische Geschichte bietet mehrere Dutzend historische Karten an, zu den Themenbereichen Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Verkehr. Alle können dort auch als PDF-Dateien heruntergeladen werden.

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