Birkenstube

Auch heute noch gibt es Menschen, für die Drogen­ab­hän­gige einfach nur Krimi­nelle sind, zu denen man möglichst viel Abstand halten sollte. So war es auch schon 2004, als die Birken­stube an der Ecke Strom­straße öffnete. Damals gab es reich­lich Proteste dage­gen, dass nun mitten im Wohn­vier­tel eine “Drogen­höhle” errich­tet werden sollte. Dabei ist die Birken­stube die sauberste Lösung mit einem Problem umzu­ge­hen, das viele Menschen haben: Sie nehmen ille­gale Drogen, Heroin, Kokain, Amphet­amine und sind davon abhän­gig. Dass auch Alko­hol Menschen körper­lich und psychisch abhän­gig machen, ist dage­gen gesell­schaft­lich akzep­tier­ter, weil diese Droge legal ist. Wann protes­tie­ren Anwoh­ner schon mal gegen die Einrich­tung einer Bar?

In der Birken­stube finden Abhän­gige alles, was sie in brau­chen, um möglichst gefahr­los konsu­mie­ren zu können: Einen ruhi­gen und hygie­ni­schen Ort und steri­les Spritz­be­steck. Nur die Drogen selbst müssen sie mitbrin­gen, die Birken­stube stellt natür­lich keine zur Verfü­gung. Dadurch kann es auch vorkom­men, dass mal jemand verun­rei­nig­tes oder zu hoch dosier­tes Mate­rial konsu­miert. Für diesen Fall steht medi­zi­nisch geschul­tes Perso­nal bereit, das im Notfall erste Hilfe leis­ten kann.

Zusätz­lich wird eini­ges gebo­ten, um die Abhän­gi­gen zu unter­stüt­zen: Neben ganz prak­ti­schen Dingen wie Essen, Duschen und Möglich­kei­ten zum Wäsche waschen können sie sich in der Birken­stube auch bera­ten lassen. Fragen zu Sucht und Gesund­heit, psycho­so­ziale Hilfe, Vermitt­lung zum Entzug und andere Ange­bote sollen die Klien­ten stär­ken. Und sie unter­stüt­zen, wenn sie einen Weg aus der Sucht finden wollen.

Die Befürch­tun­gen von Nach­barn haben sich in all den Jahren nicht bestä­tigt. Es stehen keine Dealer vor dem Eingang, in der Gegend stieg die Beschaf­fungs­kri­mi­na­li­tät nicht an. Dafür hat sich die Birken­stube als ein Ort etabliert, an dem Schwer­kran­ken gehol­fen wird, denn nichts ande­res als eine Krank­heit ist die Abhän­gig­keit von Heroin und ande­ren harten Drogen. Ohne diesen Druck­raum wären in Moabit vermut­lich viel öfter Drogen­tote zu bekla­gen.

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Land über’m Meer

Wo kommst du her?Ich komm aus dem Land über’m MeerSter­bens­müd, tränen­schwer.Wie war es dort?Dort gab’s Heuche­lei, Hass und Mord.Liebe war nur ein Wort. Ich wollte ihre Gefühle, doch sie gaben mir Geld.Ich suchte die Sehn­sucht […]

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