Über 30 Jahre lang war Dr. Detloff Klatt im 19. Jahrhundert Seelsorger im Zellengefängnis Moabit. Es wurde für ihn zum Treffpunkt der Welt, zu einem Hohlspiegel, in dem sich die Strahlungen der Zeit sammelten, ein Bild der Gegenwart zeichneten und auch der Menschen, die in ihr leben.
Von Menschen spricht er, nicht von Typen oder Kategorien, Menschen die strauchelten und sich wieder fanden. Von anderen, deren übermächtige Schuld gesühnt wurde. Auch von denen, deren Name einst in aller Mund waren. Schließlich schildert er sein Leben, das er dem Dienst widmete und der Aufgabe, nicht zu richten, sondern zu heilen, damit aus Schuld und Sühne nicht eine lebenslange Verbannung werde.
Mit dem Ernst und der Menschenkenntnis des Seelsorgers, der mit den todgeweihten Verurteilten die letzte Nacht vor der Hinrichtung verbrachte, verbindet sich in diesem Buch der herzliche Humor eines Mannes, der die Höhen und Tiefen des Lebens durchschritten hat.
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