Leere Decken

Wir wissen nicht, wie er hieß. Er lag unter seinen Decken in einer Ecke nahe der Spree. Morgens sah man, wie sich der Brust­korb lang­sam hob und senkte. Manch­mal legte man ihm leise eine Tüte mit Stul­len und Obst dane­ben. Es war ein vertrau­ter Anblick.
Dann: Notfall­sa­ni­tä­ter, Poli­zei. Der Rettungs­wa­gen fuhr wieder weg – ohne Blau­licht und Sirene. Statt­des­sen kam die Gerichts­me­di­zin. Wir wissen nicht, wie er hieß. Wie er einst lebte. Wir wissen nichts von ihm. Zurück blei­ben nur ein paar leere Decken.

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Zufallstreffer

Berlin

Der Weg der Juden

Als im Mai 2005 das Mahn­mal für die ermor­de­ten Juden Euro­pas eröff­net wurde, war es sehr umstrit­ten. Vorher hatte es einein­halb Jahr­zehnte lang Diskus­sio­nen gege­ben und das Ergeb­nis hat vielen nicht gefal­len. Dabei ist dieses […]

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