Mahnmal für erschossene Kinder

Nahe der Kreu­zung zum Damm­weg steht ein Mahn­mal, ein stili­sier­tes Stück der Berli­ner Mauer. Ausge­schnit­ten ein etwa 75 cm großer Junge, eine Silhou­ette aus Blech, die dahin­ter auch auf dem Boden liegt.

14. März 1966, nach Einbruch der Dunkel­heit: Die beiden 10 und 13 Jahre alten Kinder Jörg Hart­mann und Lothar Schleu­se­ner spie­len in der Klein­gar­ten­an­lage “Sorgen­frei” zwischen Kief­holz­straße und der Grenze nach Neukölln. Vermut­lich haben sie sich der Mauer zu sehr genä­hert, even­tu­ell woll­ten sie sogar rüber, um den Vater von Jörg zu besu­chen.

Doch die DDR-Grenz­ler eröff­ne­ten das Feuer auf die Kinder, Jörg starb an mehre­ren Kopf­schüs­sen. Lothar wurde noch in das Kran­ken­haus der Volks­po­li­zei in Mitte (heute Bundes­wehr­kran­ken­haus) gebracht, wo er in der Nacht eben­falls starb.
Den Eltern wurde gesagt, dass eines der Jungen ertrun­ken wäre und der andere bei einem Strom­schlag getö­tet worden sei.

Ob die Grenz­be­am­ten nicht erkann­ten, dass es sich um Kinder handelte oder ob es ihnen egal war, ist unbe­kannt. Zu DDR-Zeiten wurden sie wegen dieser Schüsse nicht belangt. Erst 1997 verur­teilte das Land­ge­richt Berlin einen der Todes­schüt­zen zu einer Bewäh­rungs­strafe von 20 Mona­ten. Der andere Grenz­ler lebte damals schon nicht mehr.

Im Novem­ber 1999, am zehn­ten Jahres­tag der Mauer­öff­nung, wurde das Denk­mal einge­weiht. Entwor­fen hatten es die Künst­ler Rüdi­ger Roehl und Jan Skuin. Eine Metall­platte nennt die Namen der beiden Kinder. Außer­dem steht dort, dass in Trep­tow 15 Menschen an der Mauer gestor­ben seien. Mitt­ler­weile geht man aller­dings von 23 Toten aus.

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