Ortsteil: Blankenburg

Blan­ken­burg im Nord­os­ten der Stadt liegt zwischen Hein­ers­dorf und Karow. Früher gehörte es zum Stadt­be­zirk Weißen­see, heute zu Pankow. Es ist ein typi­sches Bran­den­bur­ger Dorf, mit Anger und Kirche, alten einstö­cki­gen Gebäu­den und (ehema­li­gen) Bauern­hö­fen.
Der Ursprung des Dorfes reicht bis ins 7. Jahr­hun­dert zurück, als slawi­sche Stämme eine Burg errich­te­ten, die später nieder­brannte, aber wieder aufge­baut wurde. Die Namens­ge­bung “Blan­ken­burg” ist unklar. Der alte slawi­sche Begriff “blank” könnte sich auf das glän­zende Wasser der Panke bezie­hen, das an der Burg vorbei­floss. Mögli­cher­weise bezieht sich der Name aber auch darauf, dass die Burg irgend­wann leer stand, also blank war.
Wodurch und wann die Burg verschwand, ist nicht über­lie­fert. Spätes­tens im 10. Jahr­hun­dert war sie jedoch nicht mehr vorhan­den. Befun­den hat sie sich etwa an der Burg­wall­straße, zwischen Bahn­glei­sen und der 1971 gebau­ten Auto­bahn.

Im Dorf­kern, der Straße Alt-Blan­ken­burg, steht das älteste noch vorhan­dene Gebäude des Ortes, die Kirche. Sie ist im 13. Jahr­hun­dert errich­tet worden und noch heute werden direkt dane­ben die Menschen auf dem Fried­hof begra­ben. Erst 2024 wurde die Bron­ze­glo­cke aus dem Jahr 1680 wieder restau­riert und aufge­hängt.

Bekannt gewor­den ist Blan­ken­burg nach 1982, als dort das Hunde­mu­seum mit mehr als 20.000 Ausstel­lungs­stü­cken eröff­nete. Neben zahl­rei­chen Infor­ma­tio­nen gab es auch viel Schnick­schnack wie ein Porzel­lan­kaf­fee­kanne in Dackel­form oder Zigar­ren­bin­den mit Wind­hund­kopf. Das Hunde­mu­seum ist mitt­ler­weile Geschichte, so wie auch der Rocker­club, der sich in den 1990ern in Blan­ken­burg nieder­ließ.

Aktu­ell ist der Ort aber als Sitz der AFD bekannt. Hier liegt zwar nicht ihre Partei­zen­trale, aber ein “Bürger­büro” direkt am Dorf­an­ger. Dort finden unre­gel­mä­ßig Veran­stal­tun­gen statt, die auch schon mal große Poli­zei­ein­sätze nach sich ziehen. Zum Beispiel, wenn bekannte Neona­zis auftre­ten.
Bis vor eini­gen Jahren wurden auf dem Dorf­an­ger auch Weih­nachts­märkte gefei­ert. Da sich aber die Rechts­extre­mis­ten dort einmisch­ten, finden die Feste nun im Gemein­de­gar­ten der Dorf­kir­che statt. Aus Protest gegen die AFD hat sich in dem klei­nen Dorf ein Bünd­nis gebil­det, das für Demo­kra­tie, Respekt, Viel­falt und Mensch­lich­keit eintritt. Das Netz­werk Blan­ken­burg orga­ni­siert auf dem Anger wöchent­lich Lich­ter­ket­ten gegen Rassis­mus.

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