
Der rot-grüne Senat hatte vor einigen Jahren auf zahlreichen Hauptverkehrsstraßen eine Tempobeschränkung von 30 km/h angeordnet. Auch mehrere Straßen in Moabit waren davon betroffen. Als Begründung wurde genannt, dass auf diesen Straßen bestimmte Grenzwerte von Luftschadstoffen überschritten wurden. Teilweise wurde diese Begründung jedoch angezweifelt, weil gerade die Grünen in Berlin immer wieder erklärt haben, dass sie den motorisierten Kraftfahrzeugverkehr grundsätzlich zurückdrängen wollen.
Mittlerweile haben sich die Werte an vielen Stellen der Stadt deutlich verbessert. Deshalb möchte Verkehrssenatorin Ute Bonde von der CDU auf über 30 Strecken in Berlin wieder Tempo 50 zulassen. Darunter sind in Moabit auch die Invalidenstraße, Turmstraße, Stromstraße sowie Alt-Moabit. Man kann am Sinn der Maßnahme zweifeln, weil der Rückgang eventuell ja mit der Temporeduzierung zusammenhängt und die Belastung danach wieder zunimmt. Andererseits war bei manchen Straßen auch vorher nicht klar, ob es wirklich um Ökologie geht oder um Ideologie.
Parallel dazu wird es allerdings zahlreiche nächtliche Tempobeschränkungen geben, in erster Linie aus Lärmschutzgründen. Dies betrifft nicht nur die oben genannten, sondern insgesamt 16 Straßen oder Straßenabschnitte in Moabit: Alt-Moabit, Erna-Samuel-Straße, Beusselstraße, Friedrich-Krause-Ufer, Friedrich-List-Ufer, Gotzkowskystraße, Invalidenstraße, Minna-Cauer-Straße, Perleberger Straße, Quitzowstraße, Rathenower Straße, Sickingenstraße, Stromstraße, Siemensstraße, Turmstraße und Wiebestraße. Warum darunter auch die Erna-Samuel-Straße oder das Friedrich-List-Ufer sind, wo ja niemand wohnt, ist unklar.
Schreibe den ersten Kommentar