
Im Kriminalgericht an der Turmstraße finden die meisten Gerichtverhandlungen statt, in denen es um schwere Straftaten geht: Von Mord und Totschlag, über Drogenhandel in allen Größenordnungen, zu Raubtaten und Einbrüchen. Die von der Polizei einkassierten Beweismittel werden im Auftrag der Staatsanwaltschaft bis zum Ende eines Prozesses in der Asservatenkammer im Gerichtsgebäude gelagert. Das Lager befindet sich im Untergeschoss in 30 Räumen auf insgesamt rund 2.500 Quadratmetern. Nun aber muss die “Kammer” kurzfristig geleert werden, weil die Räume aus arbeitsschutztechnischen Gründen nicht mehr genutzt werden könnten und zu marode seien. Es bestehe eine erhöhte Brandgefahr. Derzeit lagern Zehntausende von Asservaten im Kellergeschoss und diese sollen bis zum 1. Juli an andere Standorte gebracht werden. In der Regel sollen sie auf verschiedene Polizeidirektionen verteilt werden, was innerhalb der kurzen Zeit jedoch kaum möglich sein dürfte. Und da es sich bei den Asservaten auch um Waffen, Munition, Tatwerkzeuge und Drogen handelt, kommt nur ein gesicherter Transport infrage.
Wie lange die Instandsetzung der Asservatenkammer danach dauern wird, ist noch völlig unklar. Jetzt hat die Polizei erstmal das Problem, ausreichen Alternativstandorte zur Lagerung der Beweismittel zu organisieren.
Schreibe den ersten Kommentar