Neue Bären im Zwinger?

Mit den Bären hat es Berlin ja. Ich erinnere mich mit Grausen an die Hysterie um Knut, dem süüüßen Eisbären aus dem Zoo. Mittlerweile ist er kein Baby mehr und deshalb auch nicht mehr so süß. Klar, Berlin hat einen Bären im Wappen, manche behaupten gar, dass der Name der Stadt auf dieses Tier zurückgeht. Es kann aber auch ganz anders sein.
Vor etwa zehn Jahren begannen sich dann die sogenannten Buddy-Bären in ganz Berlin zu verteilen. Meist werden sie im Auftrag von Firmen oder Organisationen bemalt. Für die einen sind die Teile gnadenloser Kitsch, andere fahren durch die gesamte Stadt, um sie zu fotografieren. Und ihre internationalen Brüder werden sogar in der ganzen Welt herumgezeigt, von Hongkong und Kairo und Jerusalem nach Buenes Aires und wieder zurück.

Und dann gibt es noch die beiden Bären Maxi und Schnute im Köllnischen Park in Mitte. In einem kleinen Käfiggebäude mit einer winzigen Auslauffläche, vegetieren die Tiere vor sich hin. Schon seit 1939 gibt es dort den Bärenzwinger, zur Belustigung der Parkbesucher. Dass die Tiere dort noch weniger artgerecht gehalten werden, als es schon in einem Zoo der Fall ist, interessierte weder den Magistrat, noch später den Senat. Das könnte sich jetzt aber ändern. Voraussichtlich im Herbst wird entschieden, ob die beiden Bären in ein Wildgehege in Mecklenburg-Vorpommern umgesiedelt werden. Das wäre für die Tiere sicher besser, doch der Bezirk Mitte möchte nicht auf sie verzichten.
Man könnte ja einen Kompromiss finden: Die beiden Bären gehen nach MeckPomm und in den Bärenzwinger werden diejenigen Plastikbären angesiedelt, die keiner mehr haben will. Sozusagen ein Heim für obdachlose Buddy-Bären. Das wäre dann eine doppelte moralische Erfolgsstory.

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1 Kommentar

  1. Sind die (lebenden) Bären noch immer im Zwinger dort? Eigenartig, dass sich die einschlägigen Gruppen und Einzelpersonen („Zoos schliessen…“) da nicht mehr drum kümmern/gekümmert haben.

    Hatte mich sehr gewundert, als ich sie vor paar Jahren dort zum erstenmal gesehen habe.

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