Einstürzende Autobahnen

Die SPD war dafür. Dann dagegen, danach wieder dafür. Ihr Koalitionspartner war gleichzeitig dagegen und dafür. CDU und FDP – natürlich für den Weiterbau der Autobahn 100 durch Neukölln und Treptow. Und die Grünen sind selbstverständlich schon von Anfang an dagegen, selbst wenn die A100 einen breiten Fahrradstreifen bekommen hätte.
Dass neue Straßen weiteren Verkehr anziehen ist nicht nur eine bekannte Weisheit, sondern auch die Erfahrung in Berlin, seit man die Stadt vom Südosten bis in den Nordwesten auf der Autobahn durchqueren kann. Im Fall dieser Autobahn würde das wohl zusätzlichen Verkehr aus Kreuzberg und Friedrichshain anziehen.

Gestern nun hat der Senat mitgeteilt, dass der Weiterbau der A100 vom Anschluss Grenzallee über die Sonnenallee bis zum Treptower Park erstmal auf Eis gelegt wird. Zwar bleibt die Planung weiter bestehen, aber ob die Trasse tatsächlich gebaut wird, soll erst der nächste Senat entscheiden. Im kommenden Sommer wird in Berlin gewählt und so wie es derzeit aussieht, werden die Grünen stärkste oder zweitstärkste Kraft. Wenn sie an der Regierung beteiligt werden, ist die A100 vom Tisch. Und falls die Linkspartei dem nächsten Senat auch wieder angehört ist fraglich, ob sie in der Sache A100 nochmal umkippt.
Damit scheint der Weiterbau gestoppt und ein Wahnsinnsprojekt verhindert.

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5 Kommentare

  1. Was sind das alles für Klugscheißer , die einfach nicht begreifen, dass ein flüssigerer Straßenverkehr geschaffen werden muss um die Bürger in den Straßen der Stadt etwas vom Verkehrslärm zu befreien. Weniger Straßenverkehr wird es mit und auch ohne Autobahn nicht geben! Also besser Autobahn.., besser für die Bürger, besser für die Wirtschaft, besser für Anwohner und auch für Touristen. Autobahn bedeutet weniger Stau und damit auch weniger Abgase!
    Ich hoffe nur, dass es in Zukunft im Senat und in den Parteien einige klügere Köpfe gibt, entlohnt werden sie ja wohl gut genug!

  2. Die wirtschaftlichen Interessen als klug und die Interessen der Anwohner als Klugscheißer zu bezeichnen, diskreditiert deinen Kommentar bereits.
    Außerdem ist es entgegen der Erfahrung hier in Berlin, dass es weniger Staus geben würde, wenn die A100 weitergebaut wird. Vor der Eröffnung des Teilstücks nach Schönefeld wurde auch behauptet, dass dadurch außenrum der Verkehr vermindert würde. Das Gegenteil ist eingetreten.

  3. Erst wenn der Kreis geschlossen ist, bricht der Verkehr ganz zusammen (s. Peripherique in Paris). Mehr Straßen mehr Verkehr. Kein politischer Wille kann daran etwas ändern.

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