Rauchertaxi

Der Mann stieg im Taxi vor mir ein. Nur ein paar Sekunden später kam er wieder raus und setzte sich bei mir ins Auto. Auf der Fahrt vom Hauptbahnhof nach Pankow sagte er, dass es offenbar wieder Rauchertaxis gäbe. Im Wagen des Kollegen soll es stark nach Qualm gerochen haben und als der Fahrgast ihn darauf angesprochen hat, wurde der Fahrer pampig. Tatsächlich habe ich vorher auch gesehen, dass er während des Wartens mehrere Zigaretten geraucht hat.

Mich würde das nicht stören, wenn es nicht zur Folge hätte, dass Fahrgäste verärgert das Taxi wieder verlassen – und beim nächsten Mal vielleicht gleich mit der Bahn fahren.
Als es das generelle Rauchverbot noch nicht gab, hatten die Fahrgäste die Wahl, Raucher- und Nichtrauchertaxis waren gekennzeichnet. Heute gehen sie davon aus, dass sie sich nicht in verqualmte Autos setzen müssen.

Vielen Taxifahrern sind die Kunden jedoch egal, was ich schon zigmal beobachten konnten. Sie helfen gebrechlichen Leuten nicht beim Einsteigen, heben das Gepäck nicht in den Kofferraum oder nörgeln, wenn ihnen die Tour nicht lukrativ genug erscheint. Da wundert es auch nicht, wenn sie ihre Fahrgäste ausräuchern.

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3 Kommentare

  1. Da muss ich doch selbst als Raucher mal „leider“ sagen.
    Zugegeben: Ich war auch nicht immer brav. Ich hab sogar schonmal eine Kundin rauchen lassen – die allerdings nachdem sie verprügelt wurde etwas Entspannung auch brauchen konnte.
    Und ja, ich hab auch schon den ein oder anderen Lungenzug beim Vorziehen am Stand im Auto wieder ausgeatmet. Es ist in der Tat schwierig als Raucher, es da genau zu nehmen.
    Aber dieses „Ich quarz ja nur, wenn ich das Fenster offen hab“-Kollegen verstehe ich dennoch nicht.
    Hey, es ist doch nicht ungesund, im Winter ein paar Kippen weniger zu rauchen, weil man nicht so gerne rausgeht!

  2. Dass viele Taxifahrer nach wie vor im Taxi rauchen sieht man sehr häufig. Für mich sind das Leute die halt ständig jemand brauchen der auf sie aufpasst. Sie sind sozial unterentwickelt und können mit der Situation, keinen Chef oder Aufpasser ständig neben sich zu haben nicht umgehen. Ein wesentliches Problem des Taxigewerbes.

  3. Vor allem ist es auch ein Problem, daß Raucher nicht wissen, WIE stark man den Rauch bzw. dessen Nachwirkungen riecht. Als meine „Große“ noch in die Kinderkrippe ging, hing ihr Anorak mal einen halben Tag lang neben dem Mantel eines Kindes, dessen Eltern zu Hause rauchten. Ergebnis: Meine Frau hat unsere Tochter ohne Anorak ins Auto gesetzt und hat diesen dann mit spitzen Fingern in die Waschmaschine fallen lassen.
    Nebenbei bemerkt: Wir haben bis etwa 7 Jahre davor beide selbst geraucht!

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