(Berlinale 08)
Die Berlinale hat ja eine Reihe von Sonderveranstaltungen, eine davon ist die Jugend-Rubrik “14plus”. Abends gegen halb Zehn kam der Ausruf “Kinderfahrt am Dreispitz”. Ich wurde zur Kalkscheune geschickt, zwei Mädchen und ein Junge, alle um die 14 Jahre, waren meine Fahrgäste. Sie gehörten zur Jugend-Jury und hatten anscheinend einen anstrengenden Tag hinter sich. Wie die Erwachsenen schauen sie sich täglich mehrere Stunden lang Filme an und bewerten sie. Während der Junge ziemlich aufgedreht war, unterhielten sich die Mädchen auf dem Rücksitz leise über den Tag und ihre Erlebnisse. Der Junge gab zu allem seinen Senf dazu, er quatschte immer dazwischen und nervte die beiden anderen. Gleichzeitig versuchte er mir einen der Filme zu erzählen, kam aber mit anderen Beiträgen durcheinander, so dass er irgendwann selber nicht mehr durchblickte. Er musste als erstes aussteigen, danach waren die beiden Mädchen erleichtert: “Der nervt schon den ganzen Tag. Und über die Filme kann man dem überhaupt nicht reden.”
Danach diskutierten sie noch eine Weile, wie man einen Film richtig bewertet, welche Kriterien zu beachten sind usw. Sie nehmen ihre Aufgabe wirklich ernst und es war richtig interessant, ihnen zuzuhören. Nachdem sie ausgestiegen waren, hatte ich einen guten Einblick, wie so etwas funktioniert. Wenn auch “nur” bei den Kindern und Jugendlichen.
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