ADFC verharmlost Rambos

Dass der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) ideologisch genauso fundamentalistisch ist wie der ADAC, ist leider eine oft festgestellte Tatsache. Obwohl ich privat genauso oft mit dem Fahrrad wie mit dem Auto fahre, würde es mir nie einfallen, den ADFC zu unterstützen. Schon seit Jahren ärgere ich mich über deren Ignoranz gegenüber den Radfahrern, die sich im Verkehr rücksichtslos und gefährlich verhalten, was ich hier auch schon mehrmals geschrieben habe. Unzählige Male musste ich schon Vollbremsungen hinlegen, weil mir so ein Rad-Rambo die Vorfahrt genommen hat, sei es bei einem Spurwechsel oder gerne auch bei einer Fahrt über Rot. Mich stören ja solche Aktionen nicht, solange dadurch keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Der ADFC aber ist auf diesem Auge blind, er gibt nur den Autofahrern die Schuld und verharmlost die kriminelle Fahrweise vieler Radler.

In dieser Woche macht die Polizei nun Schwerpunktkontrollen, um z.B. Rotlichtsünder und Gehwegfahrer zu erwischen. Der ADFC sollte das unterstützen, weil es vielleicht auch in seinem Interesse sein müsste, dass Radfahrer einigermaßen sicher durch die Stadt kommen. Stattdessen ist sich die Berliner Vorsitzende Sarah Stark nicht zu blöde, gegen die Polizeimaßnahmen zu pöbeln. Dass Radfahrer auf Gehwegen und in Fußgängerzonen gestoppt werden, quittiert sie mit „Das macht mich wütend.“ Sie forderte dazu auf, die Kontrollen sofort zu stoppen.
Und wieder spielt sie die Karte aus, dass Autofahrer viel schlimmer seien. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, ist mir schleierhaft. Niemand bestreitet ernsthaft, dass es auch unzählige Autofahrer gibt, denen man sofort den Führerschein entziehen müsste. Das gibt aber Radfahrern nicht das Recht, sich ebenso rücksichtslos zu verhalten.

Man kann der Dame jedenfalls nur wünschen, selber mal auf dem Gehweg von einem Radler angefahren zu werden, vielleicht kapiert sie dann mal, dass man auch auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen muss.

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