Während der jüngsten Proteste in Tibet wurde wieder deutlich, wie sehr China die Meinungsfreiheit unterdrückt. Zwar versucht sich das Land kurz vor den Olympischen Spielen weltoffen zu geben, doch das sind nichts als Potemkinsche Dörfer. Sofort nach Beginn der Proteste in Lhasa kappten die Behörden sowohl die Internetverbindungen, als auch das regionale Handynetz.
Doch auch sonst übt die Pekinger Regierung offen eine weitgehende Zensur aus. Nichtstaatliche oder gar oppositionelle Zeitungen und Rundfunksender gibt es nicht, aber auch Webseiten unterliegen einer strengen Zensur. Dies betrifft nicht nur die Veröffentlichung von Informationen, sondern auch das Aufrufen bestimmter Seiten sowie den E-Mail-Verkehr. Da jedes Land seine Leitungen hat, über die alle Daten auf die nationalen Server fließen, lässt sich das natürlich leicht überwachen. Vor allem wenn man wie China über mehrere zehntausend Kontrolleure verfügt. Da wird jede ausländische Seite automatisch nach bestimmten Begriffen gescannt, selbst E-Mails und deren Anhänge werden erfasst, kontrolliert und gegebenenfalls nicht ausgeliefert. Stattdessen kann es passieren, dass plötzlich die Staatssicherheit vor der Tür steht.
Viele Informationen werden dabei schon viel früher geblockt: Da weltweit jeder Server eine spezielle IP-Nummer hat, kann der Zugriff darauf technisch sehr einfach unterbunden werden. So ist es in China z.B. nicht möglich, YouTube oder die Website der BBC aufzurufen. Tausende Internetseiten stehen bereits auf dem Index, so gibt es kaum eine Chance, innerhalb Chinas z.B. auf eine Website der tibetischen Oppositionellen zu kommen.
Leider machen auch einige westliche Firmen dieses finstere Spiel mit. Ausgerechnet Google, die sich per Motto dem Guten in der Welt verschrieben haben, kutscht vor den chinesischen Zensoren. Links zu systemkritischen Inhalten werden auf google.cn schon im Vorfeld ermittelt und entfernt, ganz im Sinne der Diktatur. So haben die Bürger in China so gut wie keine Möglichkeit, sich unabhängig zu informieren.
Das Internet ist also trotz seiner Größe und scheinbar unüberschaubaren Struktur durchaus zu kontrollieren. Vor allem für Diktaturen, die für die Überwachung und Unterdrückung immer ausreichende Mittel zur Verfügung haben.
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