No Angels in Berlin?

Die Berliner Rockerszene ist derzeit in Aufruhr. Nachdem im Februar 2010 schon rund 70 Bandidos zu den Hells Angels übergelaufen waren, folgten ihnen am Montag gleich zwei weitere Gruppen. Damit wollten sie wohl einem drohenden Verbot ausweichen. Doch gestern wurde bekannt, dass stattdessen die Hells-Angels-Gruppe „Berlin City“ aus Reinickendorf von einem Verbot bedroht ist. Es ist genau die Gruppe, die 2010 übergetreten ist und heute eine der wichtigsten „Chapter“ in Berlin ist. Für heute früh hatte der Innensenat eine Großrazzia gegen die Hells Angels geplant, die aber gestern schon bei denen bekannt geworden war. Offenbar hat ein Polizist die Aktion verraten. Daraufhin schraubten die Rocker ihr Emblem von der Hauswand ab und lösten die Gruppe „Hells Angels Berlin City“ offiziell auf, um einem Verbot zuvorzukommen.

Die ganze Nacht über beobachtete die Polizei die verschiedenen Rocker-Treffpunkte, teilweise mit mehreren Mannschaftswagen. Außerdem fuhr sie in gesamten Stadtgebiet massiv Streife. Heute früh um 2 Uhr meldete die Presseagentur dpa, dass Innensenator Henkel die Gruppe verboten hat. Unklar ist bisher, ob es nur das eine Chapter in der Residenzstraße betrifft oder sämtliche Gruppen in Berlin.
Zur gleichen Zeit sammelten sich im Clubhaus in der Lehrter Straße zahlreiche Rocker der Hells Angels. Darunter auch Unterstützer, die die Umgebung und auch die Polizeikaserne in der Kruppstraße beobachteten, die sich im gleichen Block befindet.
Gegen halb 4 wurde das Clubhaus verschlossen, zeitgleich trafen in der Kaserne zahlreiche Polizisten mit ihren Privatautos ein. Es sieht nicht so aus, als wäre die Großrazzia abgesagt.

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