Pleiten-, Pech- und Pannen-Polizei

Die Berliner Polizei hat es zurzeit nicht leicht. Am vergangenen Donnerstag gab ihr zentraler Rechner seinen Geist auf, was allerdings nicht an der Hardware lag. Das System war erst im Frühjahr für 73 Millionen Euro installiert worden. „Bisher kennen wir die Ursache des Absturzes noch nicht“, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt waren etwa 10.000 angeschlossene Rechner betroffen, das Informationssystem Poliks existierte praktisch nicht mehr. Es dauerte bis Samstag Abend, dann konnte das System wieder in Betrieb gehen, zuvor waren sämtliche Daten neu eingespielt worden.

Aber auch auf den Straßen gab es Pannen: Vor nicht mal einer Woche wurden die ersten 70 neuen Funkstreifenwagen VW Touran angeschafft. Doch auch bei denen gibt es technische Probleme: Wenn die Besatzung die Heizung anmacht, fängt das Blaulicht an rauchen und der Funk fällt aus.

Größerer Ärger gibt es auch noch an anderer Stelle: Beim Einsatz der 24. Einsatzhundertschaft vergangene Woche bei der Begleitung des Castor-Transportes, schlugen einige Berliner Polizisten zu – und zwar gegen die eigenen Kollegen. Vorausgegangen war die Räumung einer Straße durch die Berliner, am Ausgang staute sich jedoch die Masse der Demonstranten. Sogenannte Konfiktmanager der niedersächsischen Polizei versuchten, eine Panik zu verhindern, als ihnen die Berliner Gruppe entgegenstürmte. Zwei Konfliktlotsen – in Unifoirm und noch extra als solche gekennzeichnet – stellten sich ihnen in den Weg, um Schlimmeres zu vermeiden. Einer von ihnen wurde mit der Faust niedergeschlagen. Als der zweite Niedersachse dazwischenging und die Dienstnummer des Berliner Kollegen haben wollte, wurde auch er geprügelt. Danach versuchten sie sich gegenseitig festzunehmen. Erst einige Demonstranten konnten die beiden Seiten auseinanderbringen.

Aber die Berliner Polizei sagt, sie ist für den Großeinsatz zur Fußball-Weltmeisterschaft im Juni 2006 vorbereitet. Wer’s glaubt…

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