Zeitreise durch Berlin

Das Bild Berlins ist seit Jahrhunderten im Wandel. Besonders einschneidend waren die Veränderungen während des 2. Weltkriegs und später durch die riesigen Flächensanierungen in Ost- wie in West-Berlin. Seit den 90er Jahren wird wieder zerstört und neu gebaut, ganze Stadtteile verändern ihr Gesicht. Oft können wir uns nicht mehr daran erinnern, wie manche Orte vor erst 20 Jahren ausgesehen haben.

Um uns das alte Bild der Stadt wiederzubringen, hat der Moabiter Künstler Alexander Kupsch einen besonderen Weg gewählt: Auf seinen Postkarten mit aktuellen Darstellungen von Straßen und Plätzen montiert er Ansichten von vor etwa 100 Jahren – aufgenommen vom selben Standort, der gleiche Ort in einer anderen Zeit. Er verwebt die Bilder von Straßenansichten, sie verschmelzen zu einem Bild, das einen wirklich historischen Einblick bietet in die städtebaulichen Veränderungen Berlins.

Wir sehen, wie aus einer einst typischen Berliner Straßenkreuzung die weite Verkehrswüste vor der Urania entstand. Kupsch lässt die Straßenbahn wieder über den Potsdamer Platz fahren und die Fernbahngleise am Gleisdreieck den Landwehrkanal überqueren. Der Moritzplatz ersteht als historische Kreuzung wieder auf, so wie auch der längst vergessene Busbahnhof am Stuttgarter Platz. Und der alte Hochbahnhof Kottbusser Tor steht noch an seinem historischen Ort.
Da ist das alte Wilmersdorfer Rathaus in der Brandenburgischen Straße, der Mehringplatz und das Hallesche Tor von heute mit der Bebauung aus dem 19. Jahrhundert.
Nicht immer ist klar erkennbar, welches Haus Vergangenheit ist, welches heute noch steht. Es ist eine spannende Entdeckungstour, vor allem wenn man die entsprechenden Orte kennt.

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Und für die Erinnerungs-Kampagne „Ihr letzter Weg“ montierte Alexander Kupsch vier Aufnahmen aus Moabit: Juden auf dem Weg von der Sammelstelle zum Deportationsbahnhof. Und zwar genau an diesen Orten, an denen sie ihren letzten Weg tatsächlich gegangen sind.

Bisher wurden Motive aus sechs Bezirken oder Stadtteilen erstellt, weitere sind in Vorbereitung. Viele der Montagen sind auf der Website „Gruss aus Berlin“ zu sehen, dort findet man auch eine Liste der Läden, in denen man die Postkarten kaufen kann. Einen Online-Shop gibt es leider noch nicht. Trotzdem ist die Website absolut empfehlenswert!
www.Gruss-aus-Berlin.com
www.facebook.com/Grussausberlin

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