RBB streicht Sendungen

Aus für Poly­lux und Radio Multi­kulti: Der Rund­funk Berlin-Bran­den­burg muss ab 2009 über 50 Millio­nen Euro einspa­ren und hat nun seine Streich­liste veröf­fent­licht. Darun­ter ist das Fern­seh­ma­ga­zin Poly­lux, das von Tita von Harden­berg mode­riert wird. Aber auch der Sender Multi­kulti wird geop­fert.
Berlin und Bran­den­burg hat mit die ärmste Bevöl­ke­rung Deutsch­lands. Und wer kein Geld hat, zahlt auch keine GEZ-Gebüh­ren. Im Bundes­durch­schnitt sind das etwa 9 Prozent, im RBB-Sende­be­reich aber mehr als 14. Und so erhält der RBB auch weni­ger Geld aus dem großen ARD-Topf, als z.B. der Bayri­sche Rund­funk, denn die Gebüh­ren werden nach Beitrags­zah­lern verteilt.
Ob die Einspa­rung von Multi­kulti und Poly­lux dem RBB wirk­lich viel brin­gen, bleibt abzu­war­ten. Ebenso die Einschät­zung, ob das einen Verlust für die Berli­ner TV- und Radio­land­schaft bedeu­tet. Was den Radio­sen­der betrifft, so wird der Sende­platz ab Januar 2009 vom WDR-“Funkhaus Europa”, das eben­falls in zahl­rei­chen Spra­chen sendet. Zwischen beiden Sender gibt es schon lange eine enge Koope­ra­tion. Laut Einschät­zung der RBB-Inten­dan­tin Dagmar Rein ist das NRW-Inte­gra­ti­ons­pro­gramm ein gutes Ange­bot auch für die Berli­ner Hörer.
Dage­gen wird Poly­lux schwe­rer zu erset­zen sein. Seit elf Jahren werden Berli­ner Merk­wür­dig­kei­ten veröf­fent­licht, mancher Trend aufge­spürt oder gefaket. Cars­ten von Ryssen, Manne Dumke oder die Inter­net­pra­li­nen waren Kult und sind Geschichte. So wie bald ganz Poly­lux. Denn obwohl es angeb­lich Ange­bote von Privat­sen­dern gab, wird Tita von Harden­berg die Sendung nicht weiter machen. Viel­leicht ist es auch ein guter Anlass zum Aufhö­ren.

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