Poli*hicks*zei

Dass sich Poli­zis­ten oft anders verhal­ten, als das Normal­sterb­li­chen erlaubt ist, weiß man ja. Ohne Blau­licht bei Rot über die Kreu­zung z.B., oder mit der doppel­ten als der erlaub­ten Geschwin­dig­keit, auf dem Gehweg fahren — alles normal. Dass ein Poli­zei­wa­gen bremst und vor der Kreu­zung stehen bleibt, als die Ampel Grün wird, ist aber schon außer­ge­wöhn­lich. Dazu in zwei­ter Reihe auf der Gera­de­aus-Spur. Ich war mit einem Fahr­gast in einer der beiden Links­ab­bie­ge­spu­ren, wir kamen bei Gelb gerade noch rüber. Nach etwa 10 Sekun­den fuhr der Poli­zei-VW los, uns hinter­her, und setzte sich direkt hinter uns. Oben leuch­tete es in hellem Rot in die Nacht: “Stopp. Poli­zei.”
Also fuhr ich rechts ran, sie aber zogen lachend an uns vorbei und fuhren weiter. Auf der leeren Alex­an­der­straße gibt es keine spezi­elle Geschwin­dig­keits­be­schrän­kung, trotz­dem fuhren sie höchs­tens 20 km/h, so dass ich sie nach 100 Metern schon wieder über­holte. Mein Fahr­gast und ich bemerk­ten, dass die Blau­wei­ßen nicht wirk­lich gera­de­aus fuhren, sondern etwas unsi­cher mehr­mals nach­jus­tie­ren muss­ten, um in der Spur zu blei­ben. Plötz­lich beschleu­nig­ten sie, rasten rechts an uns vorbei und mach­ten vor der Kreu­zung Janno­witz­brü­cke eine Voll­brem­sung, und zwar in einer der Links­ab­bie­ge­spu­ren. Ich musste rechts an ihnen vorbei und im selben Augen­blick gaben sie wieder Gas und schnit­ten mir den Weg ab, um auch gera­de­aus zu fahren.

Wir disku­tier­ten jetzt, ob wir bei der Poli­zei anru­fen soll­ten, weil das alles sehr nach Trun­ken­heit aussah. An der Kreu­zung zur Köpe­ni­cker Straße blinkte der Beamte nach links, ich hielt mich jetzt vorsichts­hal­ber etwas hinter ihm. Bei Grün zog er sofort links rüber, schnitt dabei dem Gegen­ver­kehr den Weg ab — und landete auf dem Bürger­steig. Er hatte es nicht geschafft, weit genug nach abzu­bie­gen, um auf der Straße zu blei­ben. Glück­li­cher­weise stand in diesem Moment niemand auf dem Bürger­steig, so dass keiner verletzt wurde.
Als wir wieder an ihm vorbei­fuh­ren, sahen wir noch, wie mehrere Passan­ten an das Poli­zei­auto herantraten.Und wir waren froh, ihn endlich los zu sein.

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3 Kommentare

  1. Hätte das nicht in der Zeitung gestan­den, wenn sich da ein paar besof­fene Bullen einen Joyride im Dienst­fahr­zeug gegönnt hätten? Immer­hin ist sowas ja schon ziem­lich nah an der Krimi­na­li­tät…

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