Das war 2014

Was für ein Jahr! Wieder mal ist es kaum zu glauben, was alles passiert ist: Menschen, Tiere, Sensationen.
Viele Zeitschriften und Sender machen Jahresrückblicke. Jedoch nicht erst Ende Dezember, sondern schon lange zuvor. Als die Rückblicke auf 2013 erstellt wurden, lebten Nelson Mandela und Michael Schumacher noch und kamen deshalb nicht darin vor. Jeder wollte der Erste sein. Aber in diesem Jahr kommt Berlin Street allen zuvor. Deshalb hier der frühste Jahresrückblick 2014!

SPORT

Skisport I
Michael Schumacher lebte auch 2014 noch. Vor seinem Krankenhaus in Frankreich kampierten hunderte Journalisten und versuchten, Kontakt zu ihm zu bekommen oder wenigstens zu seiner Familie. Als das nicht klappte, regten sie sich über die sensationsheischende Presse auf.

Skisport II
Unser aller Kanzlerin Angela Merkel reagierte mit einem Solidaritätssturz, nur dass sie sich den Hintern brach, statt den Kopf. „Mutti macht den Schumi“ titelten bösartige Journalisten und zogen einen Vergleich mit der Elbe-Flut, bei der Merkel nicht das Kinn, sondern den einstigen Kanzler Schröder kopierte und den Helfern im Wege stand.

Fußball I
Robert Lewandowski gab seinen Wechsel zum Bayern München bekannt. Dies bestätigt das Gerücht, dass der Spieler kriminelle Neigungen hat. Unter den Fittichen von Don Hoeneß wird Lewandowski sicher den letzten Schliff bekommen, den man in solch einer international agierende Vereinigung braucht.

Fußball II
Dagegen wurde der Hertha-Spieler Änis Ben-Hatira am Nollendorfplatz von der Polizei gestoppt, als er mit seiner Schwester und deren Freundin im Auto fuhr. Passanten hatten eine Entführung vermutet und Alarm gegeben. Tatsächlich hatte Ben-Hatira Kratzer im Gesicht. Bei diesem Namen und dann nicht mal bei Bayern München – klar, dass die Polizei da eingreifen muss.

WIRTSCHAFT


Flughafen Berlin-Brandenburg

Wahr ist: Völlig überraschend gab der Vorsitzende des BER-Aufsichtsrats, Klaus Wowereit, am 7. Januar bekannt, dass der neue Flughafen bei Schönefeld nicht mehr in diesem Jahr fertig wird.
Unwahr ist, dass der Flughafenchef Hartmut Mehdorn daraufhin den Bau einer zusätzlichen Start- und Landebahn südlich des Flughafens Tegel gefordert hat, anstelle des heutigen Saatwinkler Damms.

Kein Koks bei ALDI
Nachdem die Kreuzberger Bürgermeisterin Monika Herrmann angeregt hatte, im Görlitzer Park den Verkauf von Cannabis zuzulassen, zog der Handelskonzern ALDI Nord nun an ihr vorbei. Am 7.1. hatte er in mehreren seiner Filialen etwa 140 Kilogramm Kokain im Angebot. Allerdings untersagte die Polizei den Verkauf und beschlagnahmte die Ware. Insider vermuten, dass das Verbot aufgrund der Tatsache erlassen wurde, dass ALDI dieses Angebot vorher nicht auf seinen Werbezetteln veröffentlicht hatte. Dadurch entstand den Mitbewerbern (Lidl, Penny, die libanesische Großfamilie Al-Hambra) ein Wettbewerbsnachteil.

Italo-Connection
Die USA ist im Ausverkauf. Ausgerechnet eine italienische Firma kauft den us-amerikanischen Konzern Chrysler. Selber waren sie vor zehn Jahren fast pleite, etwa so wie ihr Land heute, aber für eine andere Pleitefirma reichts offenbar noch.

Nichts als die Wahrheit
Aber auch die Chinesen wollen wieder mal ein Stück vom Ami: Chen Guangbiao hat zwar nicht genug Geld, trotzdem kündigte er an, die traditionsreiche New York Times kaufen zu wollen. Als Grund gab er an, dass dort endlich nur noch die Wahrheit publiziert werden soll. Aber wozu dann die NYT? Es gibt doch schon die China Daily, China Post und die China Times. Mehr Wahrheit geht kaum noch.

POLITIK

Fauxpalla
Muttilecker Ronald Pofalla befand vor neun Jahren, dass ein direkter Wechsel von einer politischen Spitzenposition in einen Konzernvorstand nicht gehe: „Es ist offensichtlich eine Illusion zu glauben, dass der Appell an politischen Anstand alleine ausreicht, um solche Fälle zu verhindern.“ Anscheinend hat das damals nicht gefruchtet und so ging er diesmal einen Schritt weiter und fingierte seinen Übertritt in den Vorstand der Deutschen Bahn. Damit wollte er endlich eine Diskussion über Anstand und Moral in der deutschen Politik entfachen. Und siehe: Er hat es geschafft, innerhalb von nur zwei Tagen. Glückwunsch Herr Pofalla!

Schnelle Koalition
Die Große Koalition kann sich eines sicher nicht vorwerfen lassen: Dass sie zu langsam ist. Im Gegenteil, viel schneller als erwartet geht sie mit großen Schritten voran und beginnt schon wenige Tage nach der Regierungsübernahme mit der Streiterei. Erstes Thema ist die Vorratsdatenspeicherung, die der neue Justizminister Maas noch nicht einführen möchte, obwohl es im Koalitionsvertrag niedergeschrieben steht. Die nächsten Streitpunkte noch vor der ersten Kabinettssitzung werden vermutlich die Energiewende, Rentenangleichung, Einführung eines Mindestlohns und militärische Auslandseinsätze sein.

Sonstige
Beim Piratenparteitag und dem Dreitagebartskönigstreffen der FDP wurde eines klar: Mit diesen Parteien ist zu rechnen! Sie sind im Aufwind und die anderen Parteien sollten sich warm anziehen! Mit einer Machtübernahme wird jedoch erst im kommenden Jahr gerechnet.

Asylbetrug
Im vergangenen Jahr wurde gefordert, dass Edward Snowden von Russland nach Deutschland einreisen darf, ohne von hier an die USA ausgeliefert zu werden. Stattdessen schicken die Russen aber einen anderen, dem man auch sofort Asyl anbot: Im Gegensatz zu Snowden hat Michael Chodorkowski noch immer ein geschätztes Vermögen von 800 Millionen Euro, und solche Flüchtlinge nimmt man doch gerne. Wie Chodorkowski in den 90er Jahren sein Milliarden-Imperium errichtete, will man hier lieber nicht so genau wissen. Wichtig ist nur, dass er a) Geld hat und b) Putin ihn nicht mag. Mittlerweile ist Chodorkowski weiter in die Schweiz gereist, vermutlich um sein Geld zu zählen.

Dunkle Zeiten
Schließlich gab es 2014 auch Ärger in der Berliner Wirtschaftspolitik: Mit der Einführung der Bettensteuer von 5 Prozent für Touristen (Geschäftsreisende sind davon ausgenommen) steht das örtliche Übernachtungsgewerbe praktisch vor dem Ruin. Nachdem vor einigen Jahren bundesweit die Mehrwertsteuer für Übernachtungen von 19 auf 7 Prozent reduziert wurde und die Hotels diese Senkung nicht an die Gäste weitergeleitet haben, stehen sie nun natürlich vor einem Dilemma. Man hat sich so an die vielen Mehreinnahmen gewöhnt, dass man jetzt nicht mal teilweise mehr drauf verzichten will. Deshalb hat der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga bereits angekündigt, gegen die City Tax vor Gericht zu gehen. Wo käme man hin, wenn jetzt alle Hotelbesitzer einen Teil ihres zusätzlichen Profits wieder abgeben müssten.

VOLKSGEMEINSCHAFT


Bulgaren und Rumänen

Gegen Ausländer geht immer, am besten gegen Flüchtlinge, Asylanten, Zigeuner. Das neue Feindbild heißt „Bulgaren und Rumänen“. 23 von ihnen überschwemmten in diesem Jahr Berlin und nachdem sie aus einem leeren Gebäude geräumt wurden, weil man das ja zum Leerstehenlassen braucht, wurden sie in ein A&O-Hostel nach Friedrichshain gesteckt. Als man dort erkannte, dass es Bulgaren und Rumänen sind, wurden sie sofort gekündigt, drei Tage wären genug. Man ist zwar sehr weltoffen, aber Bulgaren und Rumänen? Das geht ja gar nicht. Und das, obwohl der Bezirk die Kosten übernommen hat. Dafür wurde nun eine neue „Bleibe“ gefunden, ein anderes Hostel, aber auch nur für zwei Tage. Denn Bulgaren und Rumänen will man nicht haben. Zwar kann man das nicht begründen, vielleicht sprechen sie nicht gut genug Deutsch oder Englisch. Und sowas geht in einem Hostel ja nun überhaupt nicht!

Bulgari und Rolex
Interessant übrigens, dass sich herausgestellt hat, dass diese Bulgaren und Rumänen zum großen Teil gar keine Sozialleistungen in Deutschland in Anspruch nehmen. Und dass sie auch nicht zum Betteln und Rauben hier sind, sondern zum Arbeiten. Vielleicht sind es ja gar keine Bulgaren und Rumänen? Denn viele von ihnen sind Ärzte und Handwerksmeister, die irgendwie nicht so richtig in das Feindbild passen. Das zeigt aber wohl nur deren Verschlagenheit. Fehlt eigentlich nur noch die Hakennase.

Brutalster Anschlag
Richtig dumm sind dafür diejenigen, die am Neujahrsmorgen am Hellersdorfer Flüchtlingsheim Böller an die Glastür geklebt und sie dann angezündet haben. Nicht weniger denkbefreit dürften aber auch diejenigen sein, die daraufhin gleich mit einem „Anschlag! Anschlag!“ reagierten, als ob Faschisten das Heim mit Mörsergranaten beschossen hätten. Einige der Flüchtlinge jedenfalls reagierten auf die „Anschlag!“-Panikmache mit spöttischem Lachen.

AUSLAND

Mars macht mobil
Zwar hungern auf der Erde schätzungsweise drei Milliarden Menschen, aber da kann man eben nichts machen, denn das Geld braucht man für eine Mission zum Mars. Deshalb wurde 2014 bekannt, dass nun rund tausend Personen ausgewählt wurden (beworben hatten sich 200.000), von denen ungefähr 24 in das erste Kolonisierungs-Raumschiff zum Mars fliegen dürfen. Allerdings nur hin, ein Rückflugticket gibt es nicht. Deshalb müssen sie auch alle heterosexuell und fruchtbar sein, auf dass sie sich vermehren, dass es eine Freude ist. Und wenn sie einges Tages dort gelandet sind und überlebt haben, könnte man ja die Armen hinterherschicken.

Cool America
Als Eignungstest könnte man die erste Staffel ja schon mal in die USA schicken. Dort sank die Temperatur teilweise auf minus 35 Grad, und zwar Celsius. Das dürfte jedoch immer noch wärmer sein, als auf der Oberfläche des Mars.

Flughafen Bremen
In Bremen sichtete die Luftaufsicht sowie zahlreiche Polizisten ein UFO. Unklar ist bisher, ob es dort landen wollte, weil das ursprüngliche Ziel BER nicht fertig ist oder weil es am traditionellen UFO-Landeplatz in Roswell einfach zu kalt war.

Nordkoreanische Küche
Doch nicht nur in den USA und auf dem Mars ist es kalt, sondern auch in Nordkorea. Von hier wurde 2014 berichtet, dass die Feinde des Frisurmodels Kim Jong Un nicht nur einfach durch Erschießen hingerichtet würden. Stattdessen sollen sie von 120 Jagdhunden zerfleischt worden sein, die zuvor drei Tage lang nicht zu essen bekommen hatten. Einer davon (von den Feinden, nicht den Hunden) soll Kims Onkel Jang Song gewesen sein, der noch im vergangenen Jahr selber zu den Schlächtern des Diktators gehört hatte. Das alles berichtete die in Hongkong erscheinende Zeitung Wen Wei Po, die dort für noch weniger glaubwürdig gehalten wird, als hierzulande die Bild-Zeitung.

Chinesische Küche
Während in Nordkorea der Hundefreund Kim von sich reden macht, gibt es in China einen anderen Lebensmittelskandal. Dort sind nämlich Snacks aus Eselfleisch eine weit verbreitete Delikatesse, man bekommt sie in allen Lebensmittelgeschäften. Ausgerechnet diese Snacks wurden nun aber von der chinesischen Lebensmittelaufsicht zurückgerufen, denn sie sollen zu großen Mengen Fuchsfleisch enthalten.
Da fragt man sich doch, was einen mehr erstaunt: Dass Fuchs und Esel offenbar ganz ähnlich schmecken oder dass es in China eine Lebensmittelaufsicht gibt.

Das waren die wichtigen Ereignisse aus dem Jahr 2014. Ein Jahr voller Spannung, Dramatik und Trauer.
Der nächste Jahresrückblick erscheint dann am 2. Januar 2015: „Das war 2015!“

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