Die Tuschkastensiedlung

Der offizielle Name der Siedlung lautet »Gartenstadt Falkenberg«. Sie liegt aber nicht in Falkenberg, sondern am anderen Ende der Stadt in Bohnsdorf. Schon bald nachdem sie 1915 eröffnet wurde, erhielt sie allgemein den Spitznamen Tuschkastensiedlung. Grund dafür ist die für damals revolutionäre Farbgebung: Jedes Haus hatte eine andere Farbe, jede Fassade war anders gestaltet. Unterschiedliche Details, versetzt angeordnete Elemente, teilweise waren die einzelnen Gebäude außerhalb der Reihe angeordnet. Der Architekt Bruno Taut hat hier eine Siedlung ganz nach seinem Geschmack realisiert: Die Arbeiter sollten nicht mehr in Mietskasernen wohnen müssen, sondern in einer individuell gestalteten Umgebung an Rande der Stadt.
Geplant waren ursprünglich 1.500 Wohnungen für 7.000 Menschen. Aber aufgrund des Ersten Weltkriegs wurde das Geld knapp, so dass am Ende nur 127 Wohnungen realisiert wurden – weniger als zehn Prozent.

Erst in den 2000er Jahren wurde wieder neu gebaut. Allerdings orientierten sich die Architekten nicht am Taut’schen Bauprogramm, so dass die einheitliche Gestaltung heute nicht mehr gegeben ist. Trotzdem wurde die Gartenstadt im Sommer 2008 als Wohnsiedlung der Berliner Moderne in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

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