Nante, der Wegweiser

Im 19. Jahrhundert soll es in Berlin einen Ferdinand Strumpf gegeben haben, genannt „Nante, der Eckensteher“. Sein Platz war etwas östlich von dort, wo heute der Fernsehturm steht. Auf Gelegenheitsarbeiten wartend kommentierte er, was sich um ihn ereignete mit einem Witz, der ihn zum sogenannten Original machte.

Nach ihm benannt ist die Website Nante Berlin und der Name passt gut. Der „Geschichtenwegweiser“ greift seit nun einem Jahr viel Interessantes aus Berlin auf. Es sind kurze Artikel, die zu zu weitergehenden Websites führen, auf Radiosendungen oder real existierende Veranstaltungen hinweisen. Aktuelle oder historische Ereignisse werden da beschrieben, Orte und Personen vorgestellt und es gibt auch ein wöchentliches Postkartenrätsel.
Dass viele Geschichten nicht selbst geschrieben sind, ist Absicht, Nante Berlin ist ein Perlentaucher im besten Sinne. Allein die Titel sprechen schon für sich: „Wir Rockers kennen keine Angst! – Opi erzähl doch mal“, „Best of Berliner Horrorfilme“, „Revival des Altberliner Frauenringkampfs?“ oder „Mit DEFA-Disko 1977 durch Ostberlin“. Der Betreiber der Website, Martin Herold, ist ein typischer Berliner: Nämlich zugewandert. Mit seinem geschulten Blick findet er genau die Rosinen, die Berlin so interessant und besonders machen. Sei es die Schönheit der Berliner Ruinen, das Video zu Feuerland oder die Mauer aus Perspektive der DDR-Grenzer.
Es lohnt sich auf jeden Fall, regelmäßig bei Nante vorbeizuschauen!

[UPDATE: Leider wurde das Projekt Nante Berlin eingestellt]

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1 Kommentar

  1. Vielen Dank für die Blumen. Es ist doch schön zu wissen, dass man „im Internet“ genau dort gelesen wird, wo man selber gerne stöbert. In diesem Sinne auch herzlichen Dank für die vielfältigen Anregungen, die ich hier regelmäßig einsammle.

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