Uberflüssig

Gestern und am Donnerstag sind in Paris zahlreiche Taxifahrer sehr entschlossen und rabiat gegen Fahrzeuge des Uber-Fahrdienstes vorgegangen. In der gesamten Stadt wurden Straßen blockiert, auf der Ringautobahn sogar zwei Uber-Fahrzeuge umgeworfen und angezündet.

Seit zwei Jahren versucht die us-amerikanische Firma Uber auch in Berlin dem Taxigewerbe Konkurrenz zu machen. Dabei gehen sie wie schon in anderen Ländern extrem rücksichtslos vor. Uber hält die Fahne der freien Unternehmertums hoch, oft ohne Rücksicht bestehende Gesetze. Die Fahrer brauchen  keinen Personenbeförderungsschein nachweisen, ob sie Steuern zahlen, wird nicht überprüft und es gibt keine extra Versicherung für die Fahrgäste. Unter verschiedenen Namen wie UberPop und aktuell UberTaxi verwirren sie auch die Kunden, da es keine festen Tarife gibt. Werden mehr Autos gebraucht, steigt der Preis, machmal sogar auf das Dreifache des regulären Taxitarifs. Betrüger freut es.

Leider gibt es auch in Berlin einige Taxifahrer, die sich von Uber haben locken lassen. Ist es die Aussicht auf das geschenkte Smartphone? Oder die, dass man seine Einnahmen steuerfrei einsacken kann? Die Uberfahrer die ich bisher kennengelernt habe gehören für mich jedenfalls nicht in die Kategorie „vertrauenserweckende Persönlichkeit“. Denen würde ich mein Leben nicht anvertrauen, obwohl sie als Taxifahrer (hoffentlich) wenigstens über eine Erlaubnis zur Personenbeförderung verfügen.

Ich kann gut verstehen, dass die Kollegen in Paris vorgestern sehr wütend gegen Uber auf die Straße gegangen sind. Immerhin ist der Dienst dort wie in vielen Städten weltweit verboten und bietet trotzdem seine Fahrten an. Dass es auch in Deutschland zu solche gewalttätigen Aktionen kommt, ist derzeit nicht zu erwarten. Wenn sich die Firma aber auch hier weiter breit macht, ist das nicht ausgeschlossen.

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