An der Bernauer Straße
Grenzgänge V Bernauer Straße: dieser Name löst bei mir immer dasselbe Bild aus: eine alte Frau, in einem Fenster, sie traut sich nicht loszulassen, um in das Tuch der Feuerwehr zu fallen. Es ist ein […]
Grenzgänge V Bernauer Straße: dieser Name löst bei mir immer dasselbe Bild aus: eine alte Frau, in einem Fenster, sie traut sich nicht loszulassen, um in das Tuch der Feuerwehr zu fallen. Es ist ein […]
Grenzgänge V Das Schönhauser Tor wird immer mehr Tor, Eingang und Ausgang, Mitte, Prenzlauer Berg, unten und oben, von der Torstraße steigen die Straßen auf, sie fallen zu ihr ab. Kommunikation hieß die Straße die […]
Grenzgänge IV Mein letzter Spaziergang (Grenzgänge III) endete bei Faust. Da passt es, dass mein heutiger im Classic beginnt. Das ist ein angenehmer Ort an der Grenze von Friedrichshain zu Mitte, er hat also gar […]
Grenzgänge III Auf der Waldemar-Brücke war ich stehen geblieben. Das ist die einzige Brücke, die übrig ist vom Luisenstädtischen Kanal, gegraben 1848 ff in einer Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme, in einer anderen in den 20er Jahren wieder zugeschüttet, […]
Grenzgänge II Wie sich das anhört: Von Springer zu Döblin! Es ist aber ein direkter Weg. Der Döblin-Platz, in dessen Nähe mein heutiger Weg enden wird, hat noch ein bisschen von dem Berlin, in dem […]
Grenzgänge I Ich stehe fast auf dem Punkt, an dem die Bezirke Kreuzberg, Tiergarten und Mitte an der Kreuzung von Köthener und Stresemannstraße zusammentreffen. Es ist ein schöner, blauer Januar-Sonntag. Er zieht die Menschen an […]
Wo ist der Leipziger Platz? Er hat eine Vergangenheit; eine Zukunft hat er wohl auch. Aber hat er eine Gegenwart? An diesem kalten Wintersonnabend habe ich sie gesucht. Den Potsdamer Platz sieht zur Zeit auch […]
Manchmal stelle ich mir vor: Die Entschlafenen, deren Gebeine auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße eingegraben sind, beleben eines Nachts ihre müden Knochen, stehen alle auf und erkennen sich. Da wird es manches Erstaunen […]
Die Geschichte ist unten, oben ist alles Gegenwart. Der U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz ist mit Collagen geschmückt, deren Aufklärungswert größer wäre, wenn sie nicht versuchten, Kunst zu sein. Der Obdachlose betrachtet den aufklärerischen Wandschmuck nicht, er sucht […]
Ein Sonnabend im November. Nieselregen. Wie in Wolken. Es ist 2 Uhr mittags. Wohin soll ich heute in Mitte spazieren? Im linken Fuß habe ich Gicht. Melancholien im Herzen – Gicht im Fuß: eine Parole […]
In ihrem letzten Stück ist sich die Neue Friedrichstraße noch am ähnlichsten. Dort hat sie vorher „Hinter den Baraquen und Casernen“ geheißen, noch früher „Gouverneurs-Straße“ und „Bei der Pomeranzenbrücke“: alles Namen, die uns sagen, was […]
Ich hole die Neue Friedrichstraße aus der Geschichte hervor. Ich vergleiche diese Straße, die nur noch in Sätzen vorhanden ist, mit der Gegenwart der Orte, die sich nach ihr benannten, als sie noch durch die […]
Wenn ich die Neue Friedrichstraße, die nicht gepflastert ist, weil es sie nicht mehr gibt, von der Burgstraße aus weiter gehen will, muss ich zwischen den Hochhäusern an der Spandauer Straße hindurch. Sie sind von […]
Die Neue Friedrichstraße soll ein Beispiel sein. Diese Straße gibt es nicht mehr. Kein Name der Stadtgegenwart erinnert an sie. Es gibt Reminiszenzen. Man kann die Straße in der Vorstellung rekonstruieren. Man kann sie hervor […]
Wegen der Namen. Ursprünglich wollte ich diesen Spaziergang wegen der Namen unternehmen: Schlegel, Novalis, Eichendorff, Tieck. Tieck, den Schriftsteller – einer von Deutschlands größten, wie Arno Schmidt ihn bezeichnete – und Tieck, den Bildhauer, Söhne […]
Dircksenstraße, das ist die Adresse des alten Polizeipräsidiums; dort, wo sie in den Alexanderplatz übergeht, verkauft im S-Bahn-Bogen ein Geschäft elektrische Geräte. „Nur Miele kennt das Geheimnis ewiger Jugend“ steht im Fenster; unaufmerksam lese ich […]
In der Magazinstraße bin ich stehengeblieben. Die Renovierungsarbeiten im „Druckhaus“ dauern an. In Wirklichkeit sind es Verwandlungsarbeiten. Berlin erhält eine neue Geschichte. Die Sanierungs-Architekten denken vielleicht, sie arbeiteten an der Gegenwart. Ich lebe seit 1961 […]
Vor der Michaelkirche blühten damals die Kastanien. Eine ganze Stunde saß ich ihr östlich gegenüber. „Kastanien sind tolle Bäume“, sagte ich tags darauf zu Turi, der mich manchmal fährt und Träume aus dem südlichen Persien […]
In seiner Jugend, sagt Detlef Prinz, hat er mit den Goldfischen im Engelbecken gespielt. Etwas Brackwasser steht in diesem Rest des alten Luisenstädtischen Kanals noch; der weite Ort, in den der Heinrich-Heine-Platz übergeht, ist ein […]
Der U-Bahnhof Märkisches Museum ist zur Zeit mein liebster U-Bahnhof. Ich komme mitten in der Stadt aus dem Untergrund hervor, die Fahne des DGB flattert fröhlich, das Rote Rathaus lächelt nahe, es gibt keinen Zweifel: […]