»In der Brunnenstr. 4 haben die Bachmanns eine kleine Kneipe. Nein, nicht an der Ecke, da steht das Gebäude für den An- und Verkauf. Drei Häuser weiter bieten sie nicht nur Bier, Bockwurst und Buletten an. Schon vor der Tür hängt eine Speisekarte, nach der nahezu 20 verschiedene warme Gerichte ausgewählt werden können.
Viele Bauarbeiter, die in diesem Dreh Wohnungen modernisieren, essen bei Bachmanns zu Mittag. Auch die Angestellten von der Post, die ein paar Schritte weiter ihre Schalter haben, und BVB-Mitarbeiter, Verkäuferinnen. Insgesamt 16 Betriebe haben mit der Gaststätte Verträge abgeschlossen.

»Mir schmeckt’s hier wie zu Hause«, sagt Dieter Neumann, Kommissionshändler aus der Ackerhalle. Nach Altberliner Tradition wird bei Bachmanns gekocht. Da gibt’s auch mal Kohlrouladen oder Lungenhaschee oder Wellfleisch. Tradition wird groß geschrieben, schon die Eltern waren Wirtsleute. Vier Söhne der Bachmanns laden nun in die Brunnenstr. 4 ein: Hans-Joachim als Chef des Hauses, Klaus-Dieter als Stellvertreter, Frank als Küchenleiter und Andreas – er leistet gegenwärtig seinen Ehrendienst bei der Nationalen Volksarmee – ist sonst Oberkellner.
Es gibt in diesem Etablissement auch ein Frühstücksangebot und eine Abendkarte für kräftigen Imbiß. Mehr als 500 Portionen pro Tag werden gekocht und serviert. Allerdings ist es über Mittag manchmal schwierig, einen Platz bei Bachmanns zu finden. Von der Handels- und Gewerbekammer wurden die Bachmanns vor kurzem für gute Bewirtung der Gäste ausgezeichnet.«
[Alice Pfitzner, Berliner Zeitung, 8.12.88]

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