Johan­nes Bugen­ha­gen, * 24.6.1485 (Wollin), + 20.4.1558 (Witten­berg)
Theo­loge

Enger Freund von Martin Luther, Johann Agri­cola und Phil­ipp Melan­chthon.

Der 1485 in Hinter­pom­mern gebo­rene Johan­nes Bugen­ha­gen hatte nach einem huma­nis­ti­schen Studium in Greifs­wald und der Pries­ter­weihe verschie­dene Stel­len als Lehrer der Heili­gen Schrift und der Kirchen­vä­ter inne.
Luthers 1521 erschie­nene anti­rö­mi­sche Schrift „Von der baby­lo­ni­schen Gefan­gen­schaft der Kirche“ stieß zunächst auf Bugen­ha­gens entschie­dene Ableh­nung, führte jedoch nach inten­si­ve­rem Studium zum engen Anschluss an die Refor­ma­tion und zur Über­sied­lung nach Witten­berg.
Der „Doktor Pommer“, wie Luther ihn nannte, wurde zu einem der wirkungs­volls­ten Refor­ma­to­ren. Neben seiner Tätig­keit als Witten­ber­ger Stadt­pfar­rer seit 1523 und persön­li­cher Seel­sor­ger Luthers sowie seinen theo­lo­gi­schen Vorle­sun­gen an der Witten­ber­ger Univer­si­tät war es beson­ders sein über­ra­gen­des Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, das ihn für die Refor­ma­tion in Nord­deutsch­land und Skan­di­na­vien unent­behr­lich machte.
So schuf er Kirchen­ord­nun­gen für Braun­schweig, Hamburg, Lübeck, Pommern, Schles­wig-Holstein, Hildes­heim, Braun­schweig-Wolfen­büt­tel und Däne­mark. Er half selbst bei deren Einfüh­rung und Durch­set­zung. In ihnen wurden nicht nur die Gottes­dienste gere­gelt, sondern auch weit­rei­chende Fest­le­gun­gen zum Schul­we­sen und zu sozia­len Fragen getrof­fen. 1539 wurde er Gene­ral­su­per­in­ten­dent des säch­si­schen Kurkrei­ses.
Nach dem Tod Martin Luthers nahm sich Bugen­ha­gen dessen Witwe und Kinder an.
1558 ist Johan­nes Bugen­ha­gen in Witten­berg gestor­ben. Sein Grab­stein ist in der Stadt­kir­che zu finden.
(Aus: Wittenberg.de)

Die Straße wurde um 1890 ange­legt und benannt.