Ilse Schaef­fer, * 23.10.1899 (Fraustadt/Schlesien), + 30.6.1972 (Pots­dam)
Nazi­geg­ne­rin, Kommu­nal­po­li­ti­ke­rin, Bild­haue­rin

Ilse Liebig studierte Bild­haue­rei an der Kunst­ge­wer­be­schule in Char­lot­ten­burg. Einer kurzen Ehe mit dem Bild­hauer Eliso Garbani-Nerini folgte 1928 die Hoch­zeit mit dem Orien­ta­lis­ten und Sino­lo­gen Phil­ipp Schaef­fer. Anfang der 30er Jahre trat sie der KPD bei, weshalb sie nach der Macht­über­nahme der Nazis mehr­fach verhaf­tet wurde. Bis zu ihrer Verhaf­tung 1942 arbei­tete sie im Umfeld der Wider­stands­gruppe „Rote Kapelle“. Wegen „Beihilfe zur Vorbe­rei­tung des Hoch­ver­rats“ wurde Ilse Schaef­fer 1943 vom Reichs­kriegs­ge­richt zu drei Jahren Haft verur­teilt. In den Tagen ihrer Verhaf­tung war ihr Mann wegen Hoch­ver­rats zum Tode verur­teilt und drei Monate später in Plöt­zen­see hinge­rich­tet worden.
Nach dem Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges wurde sie Bürger­meis­te­rin von Zerns­dorf. Als ihre Amts­zeit zu Ende war, zog sie nach Pots­dam, wo sie als frei­schaf­fende Bild­haue­rin arbei­tete.

Die Straße wurde am 16.5.2005 benannt.