Lebens­da­ten: * 11.10.1802 (Paprot­zan, Ober­schle­sien) + 24.03.1865 (Berlin)

Infor­ma­tio­nen zur Person:
Bild­hauer

Kiss wurde, wie er in seinem Lebens­lauf schreibt, in einem Eisen­hüt­ten­werk gebo­ren. 1822 kam er nach Berlin, wo er sich zunächst in der König­li­chen Eisen­gie­ße­rei in der Inva­li­den­straße als Gehilfe verdang und drei Jahre darauf in die Werk­statt von Chris­tian Daniel Rauch aufge­nom­men wurde. Das Studium an der Akade­mie brach er ab, wurde aber 1837 als “ordent­li­ches Akade­mie­mit­glied” aufge­nom­men, nach­dem er auf den Akade­mie-Ausstel­lun­gen mit mehre­ren, meist von Schin­kel in Auftrag gege­be­nen oder zumin­dest inspi­rier­ten klei­ne­ren plas­ti­schen Werken auf sich aufmerk­sam gemacht hatte. Er erhielt eine Stelle als Lehrer für Model­lie­ren und Cise­lie­ren an der von Chris­tian Beuth gelei­te­ten König­li­chen Gewer­be­aka­de­mie; 1841 Profes­so­ren­ti­tel. Von Beuth schuf Kiss nach dessen Tod ein Stand­bild, heute im Hof des Märki­schen Muse­ums.

Kiss’ Haupt­werk ist die bron­zene “Kämp­fende Amazone” am Alten Museum am Lust­gar­ten, zwischen 1839 und 1843 das in Preu­ßen am häufigs­ten, u.a. von Franz Kugler rezen­sierte plas­ti­sche Kunst­werk. Auf der 1. Welt­aus­stel­lung in London 1851 erhielt Kiss für eine Kopie in Zink, die anschlie­ßend nach Amerika verkauft wurde, den ersten Preis. Das Werk ist in vielen Forma­ten und Mate­ria­lien verbrei­tet. Der Erfolg trug Kiss mehrere Aufträge für könig­li­che Reiter­stand­bil­der ein, so aus Königs­berg und Bres­lau.

Sein zwei­tes Haupt­werk ist eben­falls eine Bron­ze­ko­los­sale, die St. Georgs­gruppe am Spree­ufer im Niko­lai­vier­tel. Auf der Pari­ser Welt­aus­stel­lung 1855, wo das Werk in Gips und in Orgi­nal­größe ausge­stellt wurde, erlangte Kiss einen zwei­ten Preis. Nach Kiss’ Tod machte die Witwe dem König die Bron­ze­aus­füh­rung zum Geschenk, der sie im Schloss­hof aufstel­len ließ. Zu DDR-Zeiten befand sie sich im Schloss­park Fried­richs­hain. Ein drit­tes größe­res Werk ist der Hl. Michael am Schloss Babels­berg, eine Alle­go­rie des Siegs der preu­ßi­schen Trup­pen über die badi­schen Aufstän­di­schen.
In Zusam­men­ar­beit mit Karl Fried­rich Schin­kel entstan­den auch die Giebel­re­li­efs an der Neuen Wache Unter den Linden und die Giebel- und Kanzel­re­li­efs an der Pots­da­mer Niko­lai­kir­che.
Auch das Zieten-Denk­mal am Berli­ner Wilhelm­platz stammt von August Kiss.
Das Grab des Bild­hau­ers befin­det sich auf dem St.-Matthäus-Kirchhof in der Groß­gör­schen­straße in Schö­ne­berg (U‑Bhf. Kleist­park).

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