Lebens­da­ten: * 29.7.1889 (Apen­rade) + 29.9.1953 (Berlin)

Infor­ma­tio­nen zur Person:
Poli­ti­ker, erster Regie­ren­der Bürger­meis­ter, Philo­loge

Die Person Ernst Reuter ist eng mit dem Schick­sal Berlins im 20. Jahr­hun­dert verbun­den, aber auch mit dem der Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Partei.

Als 23-Jähri­ger begann Reuter 1912 für die SPD als Wander­leh­rer tätig zu werden. 1916 an der Ostfront verwun­det geriet er im Zuge des 1. Welt­kriegs in russi­sche Gefan­gen­schaft. In Russ­land schloss er sich der Bolsche­wiki an und wurde 1918 Kommis­sar für die Selbst­ver­wal­tung der Wolga-Deut­schen. Lenin ernannte ihn zum “Roten Kommis­sar”.
Nach der Rück­kehr war er ab 1919 führen­der Funk­tio­när, 1921/22 Gene­ral­se­kre­tär der KPD (Partei­name: Fries­land).
1922 wurde er wegen Kritik an der “Bolsche­wi­sie­rung” der KPD aus dieser ausge­schlos­sen und ging wieder zur SPD.Hier wurde er Jour­na­list des sozi­al­de­mo­kra­ti­schen “Vorwärts”, 1926–1931 war er Stadt­rat für Verkehr in Berlin, 1931–1933 Ober­bür­ger­meis­ter von Magde­burg.

Während der ersten Jahre der Nazi­herr­schaft wurde Ernst Reuter mehr­mals verhaf­tet. 1935 emigrierte er in die Türkei und wurde Bera­ter der türki­schen Regie­rung, 1938 Profes­sor für Kommu­nal­wis­sen­schaf­ten in Ankara.
Nach Deutsch­land zurück­ge­kehrt, wurde er 1946 Stadt­rat für Verkehrs- und Versor­gungs­be­triebe in Berlin.
1947 wurde er von der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung zum Ober­bür­ger­meis­ter von Berlin gewählt, aber durch ein sowje­ti­sches Veto in der Alli­ier­ten Komman­dan­tur an der Amts­über­nahme gehin­dert.

Nach der Spal­tung der Stadt war Reuter 1948–1951 Ober­bür­ger­meis­ter von Berlin (West).
Während der Berli­ner Blockade 1948/49 wurde er welt­be­kannt als Spre­cher der West­ber­li­ner Bevöl­ke­rung, vor allem mit seiner Rede am 9. Septem­ber 1948 vor dem Reichs­tags-Gebäude: “Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt!”
Aufgrund der neuen Verfas­sung war er 1951–1953 Regie­ren­der Bürger­meis­ter von Berlin (West).

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