Auf der Rundkegelbahn

In der Zeit­schrift Das Buch für Alle erschien 1890 der folgende Arti­kel, dessen Wahr­heits­ge­halt nicht veri­fi­ziert werden konnte:

"Allgemein werden bei dem weitverbreiteten Kegelspiel die neun Kegel am Ende einer ganz ebenen und horizontalen Fläche von 20 bis 25 Meter Länge, der sogenannten Kegelbahn, aufgestellt. Wie man sich aber helfen kann, wenn zur Anlage einer Kegelbahn nicht die erforderliche Raumlänge vorhanden ist, zeigt die auf Seite 55 abgebildete, höchst originelle Rundkegelbahn in dem Königstädtischen Ausschank Alt-Moabit bei Berlin.
Man hat die unter den Bogen der Berliner Stadtbahn befindlichen großen Räume schon zu den verschiedensten Zwecken ausgenutzt, und namentlich haben dieselben als Lager- oder Geschäftsräume, wie als Restaurationslokale Verwendung gefunden. Zur Anlegung einer Kegelbahn aber war der vorhandene Raum zu klein, bis der Ingenieur Kiebitz in Berlin auf den Gedanken kam, die Kegelbahn in der Mitte umzubiegen und sie so als Rundkegelbahn gewissermaßen in einen Stadtbahnbogen hineinzuzwängen. Besonders schwierig war die Konstruktion der Kurve, die der Centrifugalkraft der geworfenen Kugeln Widerstand leisten muß. Die Lauffläche bildet deswegen von da an, wo die Krümmung der Bahn beginnt, einen muldenförmigen Querschnitt, dessen nach außen gerichtete Hälfte bedeutend erhöht ist. Die Kugeln laufen je nach der ihnen gegebenen Geschwindigkeit tiefer oder höher gegen die schräge Fläche an, ein Herausspringen aber ist unmöglich.
Einer Kugelrinne bedarf es nicht, da die Kegel ja nur wenige Schritte von den Werfenden entfernt stehen und Letztere die am Ziele angelangten Kugeln nur aus einem dort angebrachten Kasten zu nehmen brauchen. Natürlich will das Kegeln auf dieser Bahn erst erlernt sein und erfordert ziemlich große Geschicklichkeit. Die Werfenden können hierbei keinen Kegel direkt auf’s Korn nehmen, sondern die verschiedenen Nuancen lassen sich nur durch gewisse Kraftabstufungen beim Wurf der Kugel, die ein Jeder erst ausprobiren muß, erzielen. Diese Rundkegelbahn eignet sich vorzüglich für alle Lokalitäten, denen es er für Anlage einer Langbahn erforderlichen Ausdehnung fehlt."

Danke an Lokalgeschichte.de

print

Zufallstreffer

Weblog

Schildbürgerstreich

Verkehrs­mi­nis­ter Wolf­gang Tiefen­see hat ange­kün­digt, in einem halben Jahr 22 Verkehrs­schil­der ersatz­los zu strei­chen. Welch guter Einfall, Verkehrs­ver­eine fordern das schon seit Jahren. Beim Fahren kann man kaum noch auf die Straße schauen, so viele […]

Weblog

Fragwürdige Mittel

Inte­gra­ti­ons­se­na­to­rin Dilek Kolat berich­tete stolz, dass mehrere landes­ei­ge­nen Wohnungs­bau­ge­sell­schaf­ten eine Verein­ba­rung unter­schrie­ben haben. Danach sollen ab sofort in den Miet­ver­trä­gen von Degewo und “Stadt und Land” Klau­seln enthal­ten sein, dass in den von ihnen vermie­te­ten […]

Geschichte

Die Erfindung des Fernsehens in Berlin

Als am 22. März 1935 im Haus des Rund­funks in der Masu­ren­al­lee die welt­weit erste regel­mä­ßige Fern­seh­aus­strah­lung begann, war dies der Anfang eines Sieges­zugs. Der “Reichs­sen­de­lei­ter” war dem NS-Propa­­ganda-Minis­­te­rium unter­stellt und ließ den Erfin­der Paul […]

Schreibe den ersten Kommentar

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*