Kapo im Sägewerk
Es begab sich aber zu der Zeit, als die Mauer noch stand und ich ein gar umtriebiger Jüngling war. Es hatte mich in eine Stadt verschlagen, in der niemand Deutsch sprechen konnte: Stuttgart. Mitten im […]
Es begab sich aber zu der Zeit, als die Mauer noch stand und ich ein gar umtriebiger Jüngling war. Es hatte mich in eine Stadt verschlagen, in der niemand Deutsch sprechen konnte: Stuttgart. Mitten im […]
Vor 30 Jahren nannte man sie “rote Socken”. Diejenigen, die in der DDR auf Seiten des Staates standen und sich danach nicht davon distanzierten. Auch Rosa Näser gehörte dazu. Sie war Kommunistin, Mitglied der SED, […]
Das mit der Sprache ist schon komisch. Zwar gibt es Regeln, darunter aber auch sehr viele Ausnahmen und “Kann-Bestimmungen” — vor allem nach der letzten Rechtschreibreform. Ein bisschen ist es wie die Floskel bei der […]
Die Rockband kommt aus der DDR. Im Sommer war ich manchmal beim Bassisten, der wie fast alle von ihnen in der Nähe des Müggelsees wohnte. Es waren schöne Tage, 100 Meter vom Wasser entfernt. Relaxen […]
Vor dem Oranienburger Tor standen einst die Stahl- und Lokomotivwerke von Borsig, Wöhlert, Schwartzkopff. An sie erinnern heute dort nur noch einige Straßennamen. Die Gegend wurde wegen dem Feuerschein aus den Hochöfen und dem Krach […]
Kottbusser Tor, Bahnsteig der Linie 1. Wie immer stehe ich an der Tür, um notfalls gleich wegrennen zu können. Der Notfall besteht aus zwei, drei, manchmal aber auch zehn Kontrolleuren, meist älteren Männern, die selten […]
Es ist schon viele Jahre und Kilogramm her, dass ich selbst in Berlin auf den Strich gegangen bin. Damals noch ganz klassisch hinter’m Bahnhof Zoo. Wir nannten den damals unser Zuhause, obwohl die meisten gar […]
Bis heute habe ich vor Augen, was vor 30 Jahren, im August 1992, in Rostock geschah. Es war wie eine Zeitreise zum 9. November 1938, als der Pöbel jüdische Läden zerstörte und auf die Jagd […]
Kreuzberg, rund um’s Schlesische Tor vor mehr als 30 Jahren: Grau, schmutzig, Brandwände, viele freie Flächen, eine zerstörte Oberbaumbrücke. Aber meine Heimat! Ort meiner Jugend. Auch wenn viele der Gebäude heute noch stehen, wiederzuerkennen sind […]
Die ersten Jahre meines Lebens habe ich in einem Kreuzberger Altbau verbracht, im ersten Stock, direkt an der Hochbahn. Wenn ich abends im Bett lag und draußen die U‑Bahn oder die noch nicht so vielen […]
Besondere Zeiten bringen besondere Typen hervor. Oder mit sich. So war das auch in den 80ern, als sich viele Gestalten in der Hausbesetzer-Bewegung herumtrieben, die alles andere als normal oder angepasst waren. Mit ein paar […]
Es war die Zeit, als die ersten revoltierenden Student*innen der 1968er ins Berufsleben traten. In meinem Fall war es mein Klassenlehrer, der erste „68er“ in dieser Kreuzberger Hauptschule. Zuvor gab es dort fast nur alte […]
Die ersten Jahre haben wir in der Ramlerstraße 13 bzw. 21 gewohnt. Zur Schule sind wir die ganzen acht Jahre, von 1932 bis 1940, zusammen in eine Klasse der Volksschule in der Graunstraße gegangen. Zur […]
Viele Jahre lang war ich ein Kreuzberger. Die ersten 30 Jahre meines Lebens habe ich dort verbracht, Zuerst als Kind in der Gitschiner Straße, erste Etage Vorderhaus, mein Kinderzimmerfenster schaute direkt auf die Hochbahn. Dann […]
Anfang der 1980er Jahre hatte ich einige Freunde aus dem sogenannten antiimperialistischen Umfeld. Darunter RAF-Sympathisanten, meist wie ich um die 20 Jahre alt, manche älter. Ich war zu der Zeit viel in Westeuropa und der […]
Da ich schon immer gerne lange Briefe zu meiner Verwandtschaft schrieb und meine Briefe immer gerne gelesen wurden, begann ich nach dem Fall der Mauer Geschichten aus dem Leben zu schreiben. Schon mit 16 Jahren […]
Hier brüllt am Tage fieberndes Leben. Man hat das Empfinden, als werde ein Riesenfeuerwerk abgebrannt, als schössen Brüllraketen empor, zerplatzten an den Dächern der Häuser und überschütteten die ganze Stadt mit einer Flut von Geräuschen, […]
An manchen Tagen kann ich diese Uniformen einfach nicht mehr sehen. Schon beim Heraustreten aus dem Block in der Leninallee [heute Landsberger Allee] in Lichtenberg stehen sie vor der Tür, mich befällt das typische mulmige […]
Regine Hildebrandt hat ihre Kindheit und Jugend direkt an der Grenze verbracht, in der Bernauer Straße, gleich neben der Ackerstraße. Im Herbst 1990 wurde sie Sozialministerin in Brandenburg, im Jahr 2001 starb sie an Krebs. […]