
Dünen in Berlin
Man muss nicht extra nach Sylt oder Usedom reisen, um sich beim Spaziergang auf den Dünen Sand in die Schuhe zu schaufeln. Es reicht eine Reise mit der S-Bahn nach Köpenick, genauer in den Ortsteil […]
Man muss nicht extra nach Sylt oder Usedom reisen, um sich beim Spaziergang auf den Dünen Sand in die Schuhe zu schaufeln. Es reicht eine Reise mit der S-Bahn nach Köpenick, genauer in den Ortsteil […]
Der Antifaschismus der Gedenktafeln, der Staats- und Bürokratieantifaschismus ist nun out. Der Staatsapparat nimmt uns das Erinnern nicht mehr ab. Das Volk vergisst vor sich hin. Jetzt zählen beinah nur noch die privaten Anknüpfungen für […]
Abfahrt Halensee 9.45 Uhr, sonniges Vorfrühlingswetter. S45 nach Eichwalde, von dort nach Schmöckwitz, langsam, zu Fuß. Warum nach Schmöckwitz? Der Name klingt auffordernd, nach Landpartie, Schmöckwitz ist draußen. Verreisen und gleichzeitig zuhause bleiben. „Irgendwas war […]
Wo fängt der Weg nach Köpenick an? Wo er eben anfängt. Das Problem – Problem? – ist nicht sein Beginn, sondern der Weg selbst. Die Tageszeit bestimmt, wie schnell man aus Berlin nach Köpenick kommt […]
Woran erkennt man, wenn man vom S-Bahnsteig herunter steigt, durch die Bahnhofstraße geht, dass man in Köpenick ist? Je näher man Köpenick kommt, umso weniger Menschen trifft man. Unten, wenn man an der Friedrichshagener Straße […]
Eben habe ich den letzten Punkt unter einen Text gesetzt, der mit dem Satz anfängt: Von Pankow nach Köpenick, genauer: von Heinersdorf nach Spindlersfeld, nur mit den Füßen kann ein solcher Spaziergang nicht unternommen werden. […]
In einem vorigen Kapitel habe ich einen Spaziergang durch die Siedlung Elsengrund beschrieben; er führte nicht nur durch die Gegenwart, sondern auch durch Geschichte. Und da die hier heimische Geschichte eine sehr spezielle Geschichte ist, […]
Mein voriger Köpenicker Spaziergang führte mich durch Stellingdamm, Schmaus-, Janitzkystraße und über den Essenplatz. Durch eine Gegend also, die nach deutschen Mordopfern genannt ist, zuvor war sie nach deutschen Mördern genannt. Darüber habe ich im […]
Die Wirklichkeit verläuft nicht auf einer einzigen Ebene. Viele halten die Zeit für eine Plattform der Existenz; aber die Zeit, die sie meinen, richtet sich nach numerischen Jahren und benannten Tagen: das ist ein Konstrukt, […]
Müsste man nicht eigentlich Grün-Au sagen? Grüne Aue, grüne Wiese, am grünen Strand der Dahme, grüne Gärten am blauen Langen See? Aber jeder Berliner sagt Grü-Nau. Was ist Nau, was Grü? Das ist ein Beweis […]
Günter de Bruyn hat Bibliothekar gelernt. „Vierzig Jahre“ heißt das Buch, in dem er sein Leben in der DDR beschreibt. Als Berufsleben fing es in Köpenick an. „Schon wieder schicken sie mir einen Parteilosen, der […]
Was bedeuten Straßennamen für die, deren Wohnungen sie betreffen? Ich wohne in einer Straße, die nach einem ehemaligen Landrat von Teltow benannt ist; der Mann bedeutet gar nichts für mich, kaum weiß ich, wer er […]
Am 18. Mai 1968 (oder auch später) ging ein alter Mann, man kann sagen: ein Herr, durch den Wald spazieren in Richtung auf ein Dorf, das er Schönholz nannte, das aber wohl Schönblick war. Der […]
Auf meiner Köpenick-Karte steht „Altstadt“ mitten im Wasser: Krusenick, Müggelspree bis Frauentrog – das wäre Köpenicks Altstadt? Die Kartenschrift erzeugt eine phantastische Vorstellung: Die Rathaus- und die Schlossinsel legen sich von der Leine, an die […]
Da es also den Weg nicht gibt, den ich hatte gehen wollen, ging ich in die Bellevuestraße in Richtung aufs Wasser. Der Name verführte mich. Nicht der Name „Schöne Aussicht“; denn das ist vom Brandenburgplatz […]
Berlin verwandelt sich schnell in Landschaft. Die Häuser am Hirschsprung, der für die Autofahrer als Sackgasse endet, aber nicht für die Fußgänger, die zur Wiesenpromenade weitergehen, sehen försterlich aus, kunstschriftstellerisch, ich stelle mir hier Christoph […]
Der Bahnsteig ist lang für den Sommer. Dann kommen hierher aus der Metropole wohl viele Leute, die die Statistiken Erholungssuchende nennen, meistens wissen sie ihre Wege viel zielstrebiger, als das mit seinem Objekt vereinigte Verbum […]
Für den Berlin-Gänger ist S-Bahn-Fahren wie Spazierengehen. In Ostkreuz bin ich in die S3 gestiegen. Ich habe mich auf eine Querbank gesetzt und blicke nach Südwesten. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Es riecht nach […]
Ich lebe seit 1961 in Berlin. Ich fühle mich immer noch nicht als Berliner. Für das vorige Kapitel bin ich wie ein Tourist durch die Stadt gewandert. Da habe ich mich vielleicht versehen. Gestern bin […]
Wenn ich „Köpenick“ hörte, dachte ich nicht an den Hauptmann. Sondern an die Olympiade. 1936 besuchten meine Eltern Berlin, um den Sportlerinnen und Sportlern zuzusehen. Ein Kollege hatte eine Tante in Köpenick, die gut gestellt […]