Vom Großen Kurfürst zu Fried­rich dem Großen

1647
Anlage einer sechs­rei­hi­gen Allee zwischen Schloss und Tier­gar­ten (“Unter den Linden”).

1671
Grün­dung der Jüdi­schen Gemeinde.

ab 1674
Entste­hung der Doro­theen­stadt im Spree­bo­gen nord­west­lich der Spree­insel.

1685
Einwan­de­rung der in Frank­reich verfolg­ten protes­tan­ti­schen Huge­not­ten nach dem Edikt von Pots­dam; sie brin­gen “feine” Hand­werke in die noch länd­lich geprägte, rohstoff­arme Mark Bran­den­burg, dem Kern­land des späte­ren Terri­to­ri­al­staats Preu­ßen.

ab 1688
Anlage und Besied­lung der Fried­rich­stadt mit vielen Huge­not­ten unter Kurfürst Fried­rich III.

1700
Akade­mie der Wissen­schaf­ten gegrün­det; erster Präsi­dent: Gott­fried Wilhelm v. Leib­niz.

18. Januar 1701
Krönung Fried­richs III. zum König Fried­rich I. “in Preu­ßen”, der Berlin zur Haupt­stadt des neuen König­reichs macht.

1709
Schaf­fung einer Einheits­ge­meinde Berlin mit ca. 60.000 Einwoh­nern aus den Städ­ten Berlin, Cölln, Fried­richs­wer­der, Doro­theen­stadt und Fried­rich­stadt (die Fläche entsprach unge­fähr dem heuti­gen Bezirk Mitte).

1710
Die Kran­ken­an­stalt Charité von König Fried­rich I. gegrün­det; heute ist sie das Klini­kum der Humboldt-Univer­si­tät.

1713
Regie­rungs­an­tritt Fried­rich Wilhelm I., der als “Solda­ten­kö­nig” Preu­ßen zur führen­den mittel­eu­ro­päi­schen Mili­tär­macht ausbaut.

1718
Am Nord­ufer der Spree wird die “fran­zö­si­sche” Sied­lung Moabit gegrün­det.

1719
Volks­zäh­lung: 64.000 Einwoh­ner, davon 20% Huge­not­ten.

1730
Voll­endung des baro­cken Zeug­hau­ses Unter den Linden; 1706 bis 1877 Waffen­ar­se­nal, heute Sitz des Deut­schen Histo­ri­schen Muse­ums. Ansied­lung böhmi­scher Glau­bens­flücht­linge; sie brin­gen u.a. das Glas­ma­cher- und das Brau­ge­werbe auf einen hohen Stand, Berlin wird im 19. Jhdt. neben München und Dort­mund zu einer bedeu­ten­den Brau­stätte.

1734-1736
Bau einer 14,5 km langen Stadt­mauer mit 14 Toren, um die Akzise-Steuer (Binnen­zoll) zu erhe­ben und eine Deser­tion der meist in die Armee gepress­ten Söld­ner zu verhin­dern: ein Teil der ca. 83.000 Mann star­ken preu­ßi­schen Armee war in Berli­ner Häusern “einquar­tiert”, Kaser­nen kannte man noch nicht.

1737
Die zügig ausge­baute Fried­rich­stadt ist mit 30.000 Einwoh­nern der bevöl­ke­rungs­reichste Stadt­teil; Einwoh­ner auf nun 13,2 km² Berli­ner Fläche: 90.000.

1740
Unter Fried­rich II. (Fried­rich dem Großen, 1740–1786) wird Preu­ßen in drei Krie­gen in den Rang einer Groß­macht erho­ben, Berlin nimmt den Charak­ter einer euro­päi­schen Haupt­stadt an. Fried­richs bevor­zugte Sommer­re­si­denz ist aller­dings Schloss Sans­souci in Pots­dam.

1742
Opern­haus “Unter den Linden” eröff­net.

1748
Gott­hold Ephraim Lessing kommt nach Berlin; seit 1749 tagt der “Montags­club”, eine lockere Verei­ni­gung von Lite­ra­ten, die Stadt wird ein Zentrum der Aufklä­rung.

1751
Grün­dung der ersten Porzel­lan­fa­brik, sie wird 1763 “König­li­che Porzel­lan-Manu­fak­tur (KPM)”.

1764
Berlins erste Bank wird gegrün­det.

1768
Auffüh­rung Lessings “Minna von Barn­helm” im Thea­ter an der Behren­straße. In dem Lust­spiel wird Berlin erst­mals ein bedeu­ten­des lite­ra­ri­sches Denk­mal gesetzt.

1781
Mit der ersten engli­schen Spinn­ma­schine beginnt die Mecha­ni­sie­rung der Berli­ner Textil­ver­ar­bei­tung.

1786
Einwoh­ner­zahl: 150.000. Berlin hat sich am Ende der Regie­rungs­zeit Fried­richs II. zu einer bedeu­ten­den mittel­eu­ro­päi­schen Metro­pole entwi­ckelt.

1791 bis 1840 »