Von den Anfän­gen zum Großen Kurfürst

Um 720
Zwei Slawen­stämme siedeln im Berli­ner Raum: an der Havel die Hevel­ler (Mittel­punkt “Bren­n­abor”, die spätere Stadt Bran­den­burg), an der Spree die Spre­wa­nen mit Köpe­nick als Zentrum.

um 750
Ein weite­rer von den Hevel­lern an der Havel errich­te­ter Herren­sitz (“Span­dow” = Span­dau) mit seiner dane­ben liegen­den Sied­lung ist die erste “städ­ti­sche” Sied­lung im Berli­ner Raum. Bis ins frühe 11. Jhdt. blei­ben die um 825 befes­tig­ten Burg­sied­lun­gen Span­dau und Köpe­nick hier die größ­ten Wohn­plätze.

1134
Der Aska­nier Albrecht der Bär wird Mark­graf der Nord­mark, einem noch lange von west­sla­wi­schen Stäm­men mitbe­sie­del­ten Gebiet. Albrecht bekehrt die Wenden zum Chris­ten­tum; die Nord­mark wird nun “Altmark” genannt. Dieses west­lich der Elbe liegende Gebiet um Salz­we­del-Garde­le­gen-Stendal ist das Stamm­land der Mark Bran­den­burg.

1197
Erste urkund­li­che Erwäh­nung Span­daus (es erhält 1232 Stadt­recht).

28. Okto­ber 1237
Erste urkund­li­che Erwäh­nung von Berlins Schwes­ter­stadt Cölln (auf der Spree­insel gele­gen), gilt offi­zi­ell als Geburts­tag Berlins.

1244
Cöllns größere Schwes­ter­stadt Berlin (am nord­öst­li­chen Spree­ufer gegen­über) erst­mals urkund­lich erwähnt.

1280
Berlin erscheint als Sitz einer mark­gräf­li­chen Münz­stätte.

1307
Gemein­sa­mer Rat (“Union”) der weiter­hin selb­stän­di­gen Städte Berlin und Cölln, das Größen­ver­hält­nis bleibt recht lange konstant 2:1.

1345
Erster allge­mei­ner Land­tag der Mark Bran­den­burg in Berlin.

1348
Schwere Pest­seu­chen; erste Juden­ver­fol­gung (jüdi­sche Einwoh­ner gab es seit ca. 1250).

1436
Berlin und Cölln erwer­ben die Johan­ni­ter­dör­fer Tempel­hof, Mari­en­dorf, Mari­en­felde und Richards­dorf (Rixdorf, seit 1912 Neukölln) auf dem südlich (ca. 30 m über dem Berli­ner Urstrom­tal) liegen­den Land­rü­cken Teltow.

1440
Kurfürst Fried­rich II. “Eisen­zahn” aus dem Hause Hohen­zol­lern beab­sich­tigt gegen den Willen der Berli­ner, die um ihre stadt­bür­ger­li­chen Privi­le­gien fürch­ten und eine feudale “Zwing­burg” ableh­nen, hier seine Resi­denz aufzu­schla­gen. Am Ufer der Spree entsteht 1443–1451 das erste Stadt­schloss.

um 1450
In Berlin-Cölln wohnen rund 8.000 Menschen; auf dem Gebiet des späte­ren Tier­gar­tens wird der “Land­weh­rungs­gra­ben” zur Entwäs­se­rung der Cöll­ner Feld­mark ange­legt.

1470
Die Bran­den­bur­gi­schen Kurfürs­ten erklä­ren Berlin zu ihrem Regie­rungs­sitz, halten sich jedoch zunächst nur selten dort auf.

1510
Juden­ver­fol­gun­gen in der Mark, Hinrich­tun­gen in Berlin.

1539
Kurfürst Joachim II. leitet in Kurbran­den­burg die Refor­ma­tion ein. Berlin wird zu einer Metro­pole des Protes­tan­tis­mus.

ab 1571
Kurfürst Johann Georg nimmt kalvi­nis­ti­sche Flücht­linge des Nieder­län­di­schen Frei­heits­kamp­fes in seinem Gebiet auf.

1576
Die Pest fordert in Berlin rund 4.000 Tote.

1594
Fertig­stel­lung der Zita­delle Span­dau.

Beginn des 17. Jahr­hun­derts:
Die kurfürst­li­che Resi­denz­stadt Berlin erreicht etwa 10.000 Einwoh­ner.

Drei­ßig­jäh­ri­ger Krieg 1618–1648
Berlin erlei­det einen furcht­ba­ren Rück­schlag, die Einwoh­ner­zahl sinkt auf 6.000.

1617
Die erste Berli­ner Wochen­zei­tung erscheint.

1640
Fried­rich Wilhelm, der “Große Kurfürst”, über­nimmt die Herr­schaft im Kurfürs­ten­tum Bran­den­burg. Er orga­ni­siert einen straff zentra­li­sier­ten Abso­lu­tis­mus. Während seiner fast fünf­zig­jäh­ri­gen Regie­rung stieg die Einwoh­ner­zahl Berlins auf über 20.000 an. Damit ist Berlin in den Kreis der großen Städte in Deutsch­land und Mittel­eu­ropa hinein­ge­wach­sen.

1647 bis 1786 »