Lebens­da­ten: * 3.12.1923 + 5.5.1989

Infor­ma­tio­nen zur Person:
Kaba­ret­tist, Schau­spie­ler, Hass­ob­jekt

Im Krieg schießt sich Neuss 1941 den Zeige­fin­ger der linken Hand ab, um ins Laza­rett zu kommen. Dort spielt er für die Verwun­de­ten.
Gleich nach dem Krieg wird er als Kaba­ret­tist dafür bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, Zeit seines Lebens stichelt er gegen Obrig­kei­ten. Das bringt ihm bereits 1946 ein halbes Jahr Haft durch die briti­schen Besat­zer ein, die aber bald zur Bewä­hung ausge­setzt wird.
Ab 1949 tritt Neuss mit Wolf­gang Müller auf, das Duo wird in den Folge­jah­ren auch im Kino, Thea­ter, im Radio und später im Fern­se­hen berühmt. Nach­dem Müller 1960 stirbt macht Neuss allein weiter.
In den 60er Jahren wird er wieder zum Medi­en­schreck, als er sich im Viet­nam­krieg auf die “falsche” Seite stellt. Die Presse boykot­tiert ihn, trotz­dem sind seine Programm stets ausver­kauft. Doch aufgrund der Angriffe geht er für ein Jahr ins Exil nach Schwe­den.
1973 zieht er sich zurück, 1979 folgt eine Verur­tei­lung (acht Monate Haft) wegen Besit­zes von Haschisch und LSD.
Ab Mitte der 80er Jahre wieder Auftritte in der Öffent­lich­keit, u.a. legen­däre Teil­nahme an einer Talk­show zusam­men mit Richard von Weiz­sä­cker. Der Talk­mas­ter kapi­tu­liert vor Neuss, der ihm über­le­gen ist und statt­des­sen das Inter­view mit Weiz­sä­cker führt.
1988 letz­ter Bühnen-Auftritt.

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