Lebens­da­ten: * 17.9.1851 (Berlin) + 23.5.1932 (Berlin)

Infor­ma­tio­nen zur Person:
Bedeu­ten­der Mäzen der Berli­ner Museen

Der Name Henri James Simon ist in der Berli­ner Öffent­lich­keit nicht zu finden. Doch im Muse­ums­le­ben der Stadt ist er bekannt, auch wenn Simon bereits vor 70 Jahren gestor­ben ist. Ohne ihn wären zahl­lose Expo­nate und ganze Ausstel­lun­gen in Berli­ner Museen nicht zu sehen sein.

Als Sohn eines Indus­tri­el­len wurde er im Alter von 17 Jahren nach seinem Abitur am Grauen Klos­ter in die elter­li­che Baum­woll­fa­brik einge­führt, die gleich­zei­tig einen regen Handel mit US-Firmen betrieb. Die “Gebrü­der Simon” waren damals einer der führen­den Firmen im euro­päi­schen Baum­woll­han­del, im Laufe der Jahr­zehnte stieg James Simon so zum zigfa­chen Millio­när auf. Aber er sah seine Bestim­mung nicht auf wirt­schaft­li­chem Gebiet, viel lieber hätte er Klas­si­sche Philo­lo­gie studiert, wenn sein domi­nie­ren­der Vater nicht auf die Über­nahme der Firma bestan­den hätte.
Simon fügte sich, und nach dem Tode seines Vaters 1890 konnte er verstärkt seiner Leiden­schaft frönen: Dem Sammeln von Kunst­ge­gen­stän­den. Im Laufe der Jahre trug Simon so hunderte teils welt­weit bedeu­tende Expo­nate zusam­men. Seine Freund­schaft zu Wilhelm von Bode war gleich­zei­tig eine Bezie­hung zwischen Kunst­ken­nern und ‑lieb­ha­bern, die nur die exklu­sivs­ten Stücke zulie­ßen. Und sie war auch der Garant dafür, dass Simons Samm­lun­gen die Öffent­lich­keit erreich­ten, denn Bode war zu dieser Zeit Gene­ral­di­rek­tor der Berli­ner Museen.
Bis zu seinem Tod 1932 stellte James Simon den größ­ten Teil seiner Samm­lun­gen den Museen zur Verfü­gung, darun­ter die welt­be­rühm­ten Porträt­büste der Nofre­tete, den Grünen Kopf und die die Statu­ette des Echna­ton. Etwa 1.000 Gemälde und Skulp­tu­ren wech­sel­ten den Besit­zer.
1898 grün­dete Simon die Deut­sche Orient-Gesell­schaft (DOG), die selber Grabun­gen orga­ni­sierte. Diese Akti­vi­tä­ten brachte ihm die Unter­stüt­zung Kaiser Wilhelms II. ein, der als Patron der DOG fungierte.

Das Enga­ge­mente James Simons erstreckte sich jedoch auch auf sozia­len Gebie­ten. So finan­zierte er ein Schul­land­heim für Kinder an der Ostsee und sorgte für Stipen­dien für Künst­ler und Wissen­schaft­ler. Doch die Macht­ha­ber der nach­fol­gen­den Gene­ra­tion dank­ten es ihm nicht. Als Jude war Simon bei den Nazis verfemt, sein Name wurde getilgt, seine Samm­lun­gen teil­weise aufge­löst.

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