Von Peter Fechner zu 750-Jahr-Feier

17. August 1962
Der Ost-Berliner Bauarbeiter Peter Fechter wird bei dem Versuch, die Mauer zum Bezirk Kreuzberg zu überwinden, erschossen.

26. Juni 1963
US-Präsident John F. Kennedy besucht Berlin und gibt vor aller Welt ein Treuebekenntnis der Schutzmacht USA zu Berlin-West ab: „Ich bin ein Berliner“.

1. Juli 1965
10.000 Studenten protestieren in West-Berlin gegen den Bildungsnotstand.

1. Januar 1967
Die erste Kommune, eine radikalsozialistische Wohn-, Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, wird gegründet. Die Kommunarden Rainer Kunzelmann, Fritz Teufel und Rainer Langhans werden alsbald von den etablierten Medien als „Politclowns“ abgewertet. Tatsache ist, dass durch die z.T. spektakulären Aktionen der zumeist im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) zusammengeschlossenen Protestler ein Bewusstsein über die gesellschaftlichen Defizite in weite Kreise der Bevölkerung getragen wurde.

2. Juni 1967
Bei Protestdemonstrationen von 2.000 Studenten und Schülern an der Deutschen Oper gegen den Besuch des Schah von Iran wird der Student Benno Ohnesorg erschossen. Dieses Ereignis markiert den Beginn der militanten Aktionen der Außerparlamentarischen Opposition (APO) in Berlin und Deutschland.

17./18. Februar 1968
Der „Internationale Vietnamkongress“ organisiert eine Demonstration (12.000 Teilnehmer) gegen den Krieg der USA in Indochina.

11. April 1968
Attentat auf den Studenten und APO-Wortführer Rudi Dutschke durch den Rechtsextremisten Josef Bachmann. Die Tat wird allgemein der Springer-Presse angelastet. Es kommt national und international zu großen Protestkundgebungen. Anfang Mai 1968 ist das Springer-Hochhaus an der Kochstraße das Zentrum militanter Aktionen der APO, welche u.a. die Auslieferung der Springer-„Hetzblätter“ verhindern sollen.

3. Oktober 1969
Der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz ist mit 365 m das höchste Bauwerk Deutschlands.

3. September 1971
Die Botschafter der drei Westalliierten sowie der UdSSR unterzeichnen das Viermächte-Abkommen; es schreibt den „Status quo“ in beiden deutschen Staaten fest und enthält Gewaltverzichts-Erklärungen beider Seiten. Nach Einigung in der Transitfrage tritt es im Juni 1972 in Kraft. West-Berlin erhält nach einer längeren Periode im Brennpunkt des „kalten Krieges“ eine völkerrechtsverbindliche Garantie seines Sonderstatus.

11. Dezember 1971
BRD/DDR-Abkommen über den Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin paraphiert: der Verkehr soll in der „einfachsten, schnellsten und günstigsten Weise“ abgewickelt werden. West-Berliner können innerhalb von drei Monaten neunmal Ost-Berlin und die DDR besuchen (wirksam ab Oktober 1972).

Juli 1973
Weltjugend-Festspiele in Ost-Berlin. Walter Ulbricht stirbt.

25. Juli 1974
Das Umweltbundesamt wird in West-Berlin (Dahlem) eingerichtet. Die DDR-Regierung und die Sowjetunion protestieren gegen die angebliche Verletzung des Sonderstatuts West-Berlins.

10. November 1974
Der Präsident des West-Berliner Kammergerichts, von Drenkmann, wird Opfer eines terroristischen Anschlags.

27. Februar 1975
Der West-Berliner CDU-Spitzenkandidat Peter Lorenz wird von der „Bewegung 2. Juni“ (1967) entführt. Gegen die Freilassung von RAF-Gefangenen, darunter auch der APO-Rechtsanwalt Horst Mahler, kommt Lorenz frei.

23. April 1976
Der Palast der Republik an der Stelle des ehemaligen Berliner Schlosses wird eingeweiht; in ihm tagt u.a. die DDR-Volkskammer.

5. Oktober 1978
Gründung der West-Berliner Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz. Sie erzielt bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus 3,7% der Stimmen.

22. November 1978
Gründung der „tageszeitung“ („taz“). Das alternative Presseorgan markiert einen Abschluss der zahlreichen Veröffentlichungen, die jahrelang im APO-Milieu kursierten.

1979
Ost-Berliner Bezirk Marzahn (als 21. Bezirk) gebildet.

12. Dezember 1980
Mit einer mehrstündigen Straßenschlacht beginnt in West-Berlin die Autonomen-Bewegung, die drei Monate später 200 Häuser in der Stadt besetzt hält.

22. September 1981
Der West-Berliner Senat holt zum Schlag gegen Hausbesetzer-Bewegung aus. An diesem Tag sterben zwei Demonstranten durch die Polizeimaßnahmen.

1984
Die S-Bahn in West-Berlin wird von der BVG übernommen, sie bleibt jedoch wegen des teilweise stillgelegten Streckennetzes und der seit 1961 neu gebauten U-Bahnstrecken von untergeordneter Bedeutung im Westteil der Stadt.

1986/87
Bezirke Hohenschönhausen (1986, als 22. Bezirk) und Hellersdorf (1987, als 23. Bezirk) in Ost-Berlin gebildet, es hat damit 11 Bezirke, Weißensee und Lichtenberg mussten Flächen abgeben. Die nun drei neuen Bezirke werden überwiegend mit Wohnhochhäusern in Plattenbauweise bebaut, deren Wohnungen einen für DDR-Verhältnisse hohen technischen Standard erreichen.

1987
750-Jahr-Feier in beiden Teilen der Stadt (siehe 1237); im Vordergrund der IBA ’87 steht die Erneuerung der West-Berliner Wohnbau-Substanz, viele Mietwohnungen haben u.a. noch immer Kohle-Einzelofenheizung und außenliegende Toiletten.

1988 bis 1989 >>