Staatsbesuch legt City lahm

Dass bei bei Staats­be­su­chen aus Israel, der Türkei oder den USA einige Stra­ßen vorüber­ge­hend gesperrt werden, ist normal. Norma­ler­weise resi­die­ren die Regie­rungs- und Staats­chefs im Hotel Inter­con­ti­nen­tal oder im Adlon. Dann werden für ein, zwei Tage die Budaps­ter Straße bzw. der Pari­ser Platz gesperrt. Ärger­lich für dieje­ni­gen, die dort wohnen oder entlang müssen, aber nicht zu verhin­dern.

Dies­mal ist es anders: Ab Montag wohnt der israe­li­sche Premier im Hotel Waldorf Asto­ria und weil für ihn die höchste Alarm­stufe gilt, wird zwei Tage lang der zentrale Ort der City West gesperrt. Vom Kudamm an ist die Joachims­tha­ler Straße bis zum Bahn­hof Zoo dicht. Ebenso die Harden­berg- sowie Kant­straße zwischen Breit­scheid­platz und Bahn­brü­cke, außer­dem Teile der Buda­pes­ter Straße.

Das bedeu­tet, dass z.B. die ganze Zeit über keine Busse mehr am Bahn­hof Zoo abfah­ren können, weil auch der Harden­berg­platz dicht ist. Im Zoo-Palast fallen mehrere Vorfüh­run­gen der Berli­nale aus, darun­ter eine Film­pre­miere. Betrof­fen ist nicht nur der Fahr­zeug­ver­kehr, teil­weise sind auch die Bürger­steige gesperrt sowie der nörd­li­che Breit­scheid­platz.

Es ist nicht nach­voll­zieh­bar, wieso man solche gefähr­dete Staats­gäste unbe­dingt an einem solchen Ort unter­brin­gen muss, wenn das bedeu­tet, dass der Verkehr mitten in der Innen­stadt dadurch über Tage zum Erlie­gen kommt.

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4 Kommentare

  1. In eini­gen Leser­brie­fen wird Schloss Mese­berg vorge­schla­gen für Staats­gäste dieser Kate­go­rie. Finde ich keine schlechte Idee — auch wenn es für die Mese­ber­ger mit Einschrän­kun­gen verbun­den wäre.

  2. Ich habe mir Mese­berg mal ange­schaut, bevor das Schloss zum Gäste­haus wurde. Da gibt es nicht viele Mese­ber­ger, die betrof­fen wären.

  3. Ja, ein sehr idyl­li­scher Ort (war vor ein paar Jahren mal vorbei­ge­ra­delt) mit etwa 150 Einwoh­nern, also geschätzt weni­ger als ein Tausends­tel der betrof­fe­nen Berli­ner… Und wenn ich die Wahl hätte zwischen so einem Aller­welts-Luxus­schup­pen in der City oder dem schmu­cken Schlöss­chen, da wüsste ich, wohin ich mich einla­den lasse.
    Im übri­gen, sieh es posi­tiv: sind nur 2 Tage.

  4. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Hotel Waldorf Asto­ria auch noch das höchste Hotel­ge­bäude (und auch sonst eins der höchs­ten Gebäude der Stadt) ist. Da kam mir der Gedanke, ob man auf dem Dach auf Luft­ab­wehr­waf­fen plat­ziert hat.

    Ich empfand es auch als Zumu­tung. Vor allem, als man dann noch am Diens­tag­mor­gen Unter den Linden zwischen Fried­rich­straße und Span­dauer Straße sowie kurz­fris­tig am späten Nach­mit­tag die Bahn zwischen Ostbahn­hof und Fried­rich­straße.

    Da sollte man sich tatsäch­lich auf Seiten der Sicher­heits­or­gane wirk­lich über­le­gen, die Gäste außer­halb der Stadt unter­zu­brin­gen und sich dort zu tref­fen. Wobei so etwas natür­lich von den Staats­gäs­ten als Affront aufge­fasst wird.

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