Verschätzt

Natür­lich gibt es lukra­ti­vere Taxi­tou­ren als für 5,50 Euro Das ist aber kein Grund, eine solche Tour abzu­leh­nen. Vor allem nicht, wenn man extra zum Kunden bestellt wurde. Dann kann man sich gerne inner­lich ärgern, die Fahr­gäste zu ihrem Ziel brin­gen und dann weiter­fah­ren.
Der Kollege jedoch, der den Auftrag in der Zehlen­dor­fer Seiten­straße bekom­men hatte, reagierte anders: Er pflaumte die Kundin an, dass er fast eine Stunde am Halte­platz gestan­den hätte und nun nicht die paar hundert Meter fahren wollte.

Die Dame empfing mich also etwas skep­tisch, weil sie befürch­tete, ich könnte ähnlich drauf sein. Das war ich aber nicht. Als wir nach weni­gen Minu­ten Fahr­zeit bei ihr zuhause in Klein­mach­now anka­men, bat sie mich zu warten. Sie hatte sich eben entschlos­sen, noch­mal zurück zu fahren, musste nur noch ihr Geld holen.

Während wir wieder nach Zehlen­dorf fuhren, erhielt sie einen Anruf, eine kurz­fris­tige Einla­dung zu einem Freund. Also kehr­ten wir erneut um, damit sie von zuhause eine Flasche Wein holen konnte. Mit Frau und Wein ging es wieder zurück nach Berlin, dies­mal nach Lich­ter­felde.
Auf der Fahrt erzählte sie mir von dem Kolle­gen vor mir, aber sie sagte auch, dass ich das genaue Gegen­teil sei.

In Lich­ter­felde such­ten wir noch nach der rich­ti­gen Adresse, denn sie wusste den Stra­ßen­na­men nicht. Nach ein paar Minu­ten stan­den wir vor dem Eingang zu einer Garten­ko­lo­nie, unse­rem Ziel. Die 34,90 Euro auf dem Taxa­me­ter rundete sie groß­zü­gig auf 40 auf. So wünsche ich mir mehr Fahr­ten, die mit einer vermeind­li­chen Kurz­stre­cke begin­nen.

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Zufallstreffer

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