Autobahnanschluss Savignyplatz

Nachdem Hitlers Großmachtsfantasien beendet waren, lag die halbe Stadt in Trümmern. Dies weckte Begehrlichkeiten von Architekten und Stadtplanern. An vielen Stellen sind deren Vorstellungen einer Neugestaltung der Stadt auch umgesetzt worden, wie z.B. an der Urania oder mit dem Bau der Lewishamstraße, die vom Bahnhof Charlottenburg zum heutigen Adenauerplatz quer über den alten Straßengrundriss geschlagen wurde. Das gleiche geschah nicht weit entfernt mit der Lietzenburger Straße.

Glücklicherweise nicht realisiert wurden die Vorstellungen von Martin Elsässer, der bereits im Jahr 1946 einen sehr radikalen Plan vorlegte. Sein Bebauungsplan für Charlottenburg sah vor, zwischen Lietzenburger und Bismarckstraße die meisten Häuserblöcke abzureißen und durch eine sehr lockere Bauweise zu ersetzen. Der Verkehr sollte auf wenige Straßen konzentriert werden, wobei die Kantstraße das Zentrum gebildet hätte.

Vor allem aber wollte Elsässer mehrere Autobahnen durch die westliche Innenstadt schlagen. Die Lietzenburger Straße würde danach als Schnellstraße zum Adenauerplatz geführt und nach einem Kreuz am Kudamm weiter zur Kantstraße. Diese würde sie mit einer Brücke überqueren.

Eine weitere Autobahnbrücke über die Straße hätte es nach diesen Plänen auch am Savignyplatz gegeben, mit Abfahrten zur Kantstraße. Die Knesebeck-Schnellstraße sollte die Lietzenburger mit der Bismarckstraße verbinden, an der es ein weiteres Autobahnkreuz gegeben hätte.

All das ist glücklicherweise nicht umgesetzt worden. An anderer Stelle dagegen hatte man weniger Skrupel, so dass es heute z.B. am Ende der Neuen Kantstraße rechts und links Balkone gibt, die unmittelbar über der Stadtautobahn hängen.

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3 Kommentare

  1. Die Rubrik „es geschah“ sollte wieder rechts neben dem jeweiligen Haupttext erscheinen. Wenn sie ganz unten steht wie jetzt, müsste man extra ‚runterscrollen, was man meist nur macht wenn man gezielt danach sucht. Früher dagegen konnte man die vergangenen Ereignisse so nebenbei lesen.

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