Wer die Verscharrten vergisst, wird ihrem Fluch nicht entkommen

Das Zentrum für Politische Schönheit hat am Montag eine 2,5 Meter hohe und 4 Tonnen schwere Gedenk- und Widerstandsstätte aus Edelstahl auf dem Gelände der ehemaligen Kroll-Oper errichtet – direkt zwischen Bundestag und Bundeskanzleramt. An diesem Ort legte vor genau 86 Jahren der deutsche Konservatismus die Demokratie in die Hände von Hitler und seinen Nazischergen. Die Vernichtung von Millionen Menschen nahm hier ihren Lauf. Bis heute erinnert nichts an diesen hinterhältigen Verrat der Konservativen an der Demokratie.

Wo ist die Asche von Millionen Ermordeten der Nazidiktatur? Was geschah mit ihren sterblichen Überresten? Dies fragte sich das Zentrum für Politische Schönheit und grub an etwa 200 Orten Deutschlands und Osteuropas und nahm dort Bodenproben – überall dort, wo die Ermordung von Menschen industrielle Ausmaße angenommen hat, im Umkreis früherer Vernichtungslager und Erschießungsplätze.
Das Ergebnis ist eine Widerstandssäule, die seit gestern dort steht – gefüllt mit der mit Asche gemischten Erde.
Die Gedenkstätte ist bis zum Samstag genehmigt, soll aber nach dem Willen der Gruppe dauerhaft installiert werden.

Die Aktion richtet sich auch an die CDU, um sie davor zu warnen, sich wie einst die Zentrumspartei mit den Rechtsextremisten und Faschisten einzulassen. Genau an dieser Stelle wurde von den Parlamentariern 1933 dem „Ermächtigungsgesetz“ zugestimmt, dass der NSDAP die volle Kontrolle über Deutschland in die Hände legte.

Lea Rosh hält die Aktion des ZPS für „tiefer, als unser Holocaust-Mahnmal es ist“. Sie sei „bewegt und angefasst“ von der Idee und ihrer Ausführung: „Es ist unglaublich“, wird sie von spiegel.de zitiert.

Am Samstag um 15 Uhr soll es an der Gedenkstätte eine Kundgebung geben gegen die Zusammenarbeit mit der AFD. Es ist geplant, dass dabei die Säule fest im Boden einbetoniert wird.

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https://www.youtube.com/watch?v=xTMM7nR9GMU

Fotos: Heiko Zapke

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